Forschungsvorstand Thomas Weber sieht deutsche Autobauer in Bedrängnis

Daimler fordert staatliche Kaufprämie für Elektroautos

Daimler hofft auf staatliche Unterstützung bei dem Ziel, das Elektro­auto millionen­fach auf die Straße zu bringen. Ohne Kauf­anreize werde es im inter­nationalen Markt zu Verzerrungen kommen

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Hannover, 23. November 2010 – Der Autohersteller Daimler hofft auf staatliche Unterstützung bei dem Ziel, das Elektroauto millionenfach auf die Straße zu bringen. "Elektrofahrzeuge brauchen mindestens zu Beginn zusätzlich Kaufanreize, um sich als neue Technologie am Markt zu etablieren. Wenn wir dies nicht ernst nehmen, wird es im internationalen Wettbewerb zu Verzerrungen kommen", sagte Daimler-Forschungsvorstand Thomas Weber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Dienstagausgabe). "Ohne Kaufprämie für Elektrofahrzeuge könnte Deutschland das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektroautos in Deutschland auf die Straße zu bringen, verfehlen."

Den Massenmarkt anschieben

In Frankreich, den Vereinigten Staaten und vor allem China könnten Autohersteller auf die Unterstützung der Regierung bauen – weshalb Weber die deutsche Industrie schon in Bedrängnis sieht. "Jetzt geht es um den Durchbruch einer neuen Technologie und darum, wie Deutschland hier Leitmarkt und Leitanbieter werden kann.

In ein ähnliches Horn stößt Prof. Stefan Bratzel, der das Center of Automotive der FH Bergisch Gladbach leitet. Im Gespräch mit der Welt vom gestrigen Montag sagte er: "Das Elektroauto für den Massenmarkt wird in Deutschland nur mit Hilfe von Kaufprämien starten … kann sich die Bundesregierung dazu nicht durchringen, verfehlt sie ihr Ziel, bis 2020 mindestens eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen zu haben."