Mazda RX-8: Abschied aus Europa
Der Mazda RX-8 war bislang das letzte Serienauto mit einem Wankelmotor unter der Haube. Doch damit ist jetzt zumindest in Europa Schluss. Der Verkauf des Sportwagens wurde eingestellt
- rhi
- Gernot Goppelt
Leverkusen, 4. Januar 2011 – Fans des Wankelmotors könnte das ein oder andere Tränchen aus den Augen kullern: Mazda hat Ende 2010 den Verkauf des RX-8 auf dem deutschen Markt eingestellt. Der originelle Wankel-Sportler scheitert an der Euro-5-Abgasnorm.
Durstiger Sportler
Noch 2009 bekam das Fahrzeug mit den gegenläufig öffnenden Türen eine Überarbeitung spendiert und leistete 231 PS. Seitdem wurde der RX-8 nur auf Bestellung geliefert. Zum Marktstart im Jahr 2003 standen noch zwei Varianten mit 192 und 231 PS bereit. Gelobt wurde das sportliche Handling, in der Kritik stand aber stets der Verbrauch, der dem Wankelmotor nicht völlig auszutreiben ist. Selbst mit sanftem Gasfuß waren Werte unter zehn Liter nicht machbar. Doch es gibt Trost für traurige RX-8-Fans: Das Wankel-Unikum ist gebraucht günstig zu haben, zudem wird er in Übersee, etwa den USA, weiterhin angeboten.
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Ausrotiert: In Europa ist der Mazda RX-8 ab sofort nicht mehr erhältlich.
Lange Wankel-Tradition
Schon zu Beginn der Wankelmotorentwicklung stand die Abgasproblematik im Brennpunkt. Erstaunlich: Anfang der 1970er-Jahre waren die Wankel-Mazda in den USA wegen ihrer für damalige Verhältnisse geringen Emissionen gefragt. Bereits 1961 hatte Mazda eine Wankel-Entwicklungslizenz von NSU erworben und begab sich mit Eifer an die Arbeit. So konnte schon im Jahr 1967 der Mazda Cosmo Sport mit Zwei-Scheiben-Wankelmotor kurz vor dem NSU Ro 80 debütieren. Nach der Ölkrise sah man die Zukunft des Wankels im Sportwagen, der 1978 vorgestellte RX-7 wurde in den USA zum Verkaufsschlager. Der größte Wankel-Erfolg von Mazda war der Sieg beim berühmten 24-Stunden-Rennen in Le Mans im Jahr 1991.