VW-Driftschule in Schweden

Heiße Querfahrten bei klirrender Kälte auf zugefrorenen Seen erfreuen nicht nur Motorjournalisten. Auch Autofans können solche Touren buchen. Wir waren dabei

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Von
  • Steffen Kraus
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Arjeplog (Schweden), 15. März 2011 – Wir befinden wir uns in Arjeplog, einem Örtchen nur rund 100 Kilometer unterhalb des Polarkreises. Ortsunkundige Besucher sollten ohne Begleitung nicht zum alleinigen Querfeldein-Trip aufbrechen, denn mit einer Bevölkerungsdichte von null Einwohner pro Quadratkilometer kann es passieren, dass sich solche Abenteuer in die Länge ziehen. In dieser Winter-Idylle finden sich jedes Jahr Hersteller der Automobilbranche ein, die Rang und Namen haben. So genannte Icemaker präparieren das Eis und verleihen ihm den gewünschten Schliff, egal ob Rundkurs oder Driftzirkel. Doch seit ein paar Jahren bereisen nicht nur Ingenieure der Autofirmen das 3000-Einwohner-Nest. Immer mehr Touristen kommen auf den Geschmack, bei Minusgraden auf einem der zig zugefrorenen Seen ihren Spiel- und Abenteuer-Trieb in PS-Boliden auszuleben. So lädt auch VW Driving Experience regelmäßig in der kälteren Jahreszeit ein.

Die eisige Kälte am Flughafen Arvidsjaur wird durch unsere Vorfreude auf das bestehende Fahrprogramm komplett verdrängt. Schon während der Busfahrt nach Arjeplog erläutern uns die Instrukteure das Motto der Veranstaltung: "Fahren, bis der Arzt kommt". Unsere Trainer sind Ronny Wechselberger, ein Experte auf dem Rundkurs, und Matthias Kahle, mehrfacher deutscher Rally-Meister. Dem Motto entsprechend geht es direkt nach der Ankunft im Hotel im tiefsten Dunkel weiter auf das 90 Zentimeter dicke Eis des zugefrorenen Sees, um uns mit Auto und "Straße" vertraut zu machen. Und dieses Tempo halten wir auch die weiteren drei Tage durch. Zur Verfügung stehen uns dabei jeweils fünf VW Golf und Scirocco mit dem kleinen, aber feinen Zusatz "R". Während der frontgetriebene Scirocco für Brems- und Ausweich-Übungen eingesetzt wird, kommt der Golf mit Allradantrieb auf Kreisbahn und Rundstrecke ins Spiel.

VW-Driftschule in Schweden (27 Bilder)

Jedes Jahr aufs Neue veranstaltet VW Fahrtrainings im frostig kalten Schweden.

Wer sich zurück in jugendliche Zeiten am tief verschneiten Parkplatz versetzt, erinnert sich an das meist fehlende Feingefühl beim Wechselschwung – die Kunst, den Schwung eines ausbrechenden Fahrzeugs in die nächste Biegung mitzunehmen – oder das Anpendeln, wobei man durch rhythmisches Hin- und Herlenken das Heck in die Kurve schwingen lässt. Zwei Knackpunkte, an denen so manche Felge und Schürze an hohen Bordsteinkanten schon ihr Nachsehen hatten. Nicht in Schweden, denn hier ist alles aus Schnee, auch der Bordstein – eine wichtige Voraussetzung, um unsere Grenzen gefahrlos auszutesten. Der eine oder andere Abflug in die Schneewand ist inklusive und wenn es einmal soweit ist, dann steht der silberne Engel à la Touareg mit Abschleppseil zur Verfügung.