Zwei neue Motoren mit ungewöhnlicher Verdichtung sollen besonders effizient sein

Mazda Skyactiv: Benziner und Diesel mit Verdichtung 14:1

Sehr ungewöhnlich: Die neuen Motoren von Mazda, ein Benziner und ein Diesel, haben die gleiche Verdichtung. Von beiden verspricht der Hersteller whre Wunderdinge. Wir haben die Aggregate schon gefahren

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Llucmajor (Mallorca), 7. Juni 2011 – Skyactiv ist Mazdas Label für besonders sparsame Techniken, wobei das Unternehmen in der Motorenentwicklung ganz eigene Wege geht. Das Unternehmen hat einen Dieselmotor und einen Benziner vorgestellt, die beide mit 14:1 verdichtet sind, ein Wert, der gemeinhin für beide Motorenarten nicht zu gebrauchen ist. Er ist es doch und soll bei beiden neuen Motoren den Verbrauch senken und zum Teil für bessere Abgaswerte sorgen.

Benziner und Diesel mit Verdichtung 14:1

Konventionelle Benziner haben eine niedrige Kompression, meist zwischen 10:1 und 12:1, während bei Dieselmotoren eine hohe Verdichtung von etwa 16:1 bis 18:1 üblich ist. Sie ist dort eigentlich auch Voraussetzung, damit die Selbstzündung in der Kaltstartphase überhaupt in Gang kommt. Wir haben den 2,2-Liter-Diesel mit 175 PS und den Zweiliter-Benziner mit 165 PS in Prototypen fahren können.

Zunächst zum Diesel, bei dem die geringe Verdichtung mehrere Vorteile bieten soll: Die niedrige Verdichtung erlaubt es, den Kraftstoff früher einzuspritzen. Die Entzündung erfolgt infolgedessen langsamer, das Gemisch verbrennt homogener und kühler. Daraus ergeben sich geringere NOx- und Rußemissionen, Mazda kann deswegen auch auf eine NOx-Nachbehandlung verzichten und erreicht dennoch Euro-6-konforme Abgaswerte. Außerdem führt der längere Verbrennungsverlauf zu einem höheren Expansionsverhältnis – dadurch sei die tatsächliche Arbeitsleistung höher, was laut Mazda die Hauptursache für den geringen Verbrauch ist.

Bleibt die Frage, wie der niedrig verdichtete Diesel beim Kaltstart zum Laufen zu bringen ist. Mazda löst dies durch spezielle Glühkerzen und eine variable Steuerung des Ventilhubs auf der Auslassseite. Die Auslassventile können so im Ansaugtakt leicht geöffnet werden, um heißes Abgas zurück in den Zylinder zu saugen – das erhöht die Temperatur beim Warmlaufen.