MP3-Player-Linie Rio wird eingestellt

Der japanische HiFi-Konzern D&M Holdings zieht sich aus dem MP3-Player-Markt zurück. Damit verschwindet die Produktfamilie Rio, die eine der ersten MP3-Player-Serien für die Jackentasche begründete.

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Von
  • Rudolf Opitz

Der japanische Konzern D&M Holdings, bekannt durch die HiFi-Marken Denon, Marantz und McIntosh, will die Herstellung und den Vertrieb von MP3-Playern der Marke Rio zum 30. September einstellen. Ende Juli hatte der HiFi-Konzern die zur Rio-Marke gehörigen Technologien und Patente an den Halbleiterhersteller Sigmatel verkauft, der auch die Rio-Entwicklungsabteilung übernimmt. Sigmatel produziert unter anderem den Chipsatz für Apples iPod shuffle. Den Markennamen Rio selbst wird D&M Holdings dagegen behalten.

Die Firma begründete die Entscheidung damit, Rio sei zu stark auf den Massenmarkt ausgerichtet und passe daher nicht zum Kerngeschäft mit Premium-Marken für Unterhaltungselektronik. Statt weiter in einen Randbereich zu investieren, will sich der Konzern auf das Geschäft mit hochwertigen Audio/Video-Geräten und Content-Servern konzentrieren. Kunden und Zwischenhändlern von Rio-Produkten versprach das Unternehmen, man werde den Kundenservice inklusive Reparaturen und Garantieleistungen weiterführen.

Mit dem Rio PMP300 kam 1998 einer der ersten tragbaren MP3-Player auf den deutschen Markt. Der damalige Hersteller Diamond Multimedia, auch bekannt für seine Grafikkarten, wurde noch 1999 vom US-Produzenten für 3D-Chips S3 übernommen. Ein Jahr später gab S3 das Grafikkarten-Geschäft auf und benannte sich in SONICBlue um. Trotz guter Verkaufszahlen schrieb man jedoch rote Zahlen, und 2003 übernahm D&M Holdings die Audio/Video-Sparte von dem vor dem Konkurs stehenden Unternehmen. Mit der starken Konkurrenz von Apple konnten Rios MP3-Player allerdings nicht mehr mithalten; Ende 2004 lag ihr Marktanteil bei nur noch 3,2 Prozent. (rop)