Ausfahrt im VW Golf GTI Edition 35

Zum 35. Geburtstag des Ur-GTI baut VW mit einem Sonder­modell den bislang stärksten GTI. Die "Edition 35" bietet 235 PS und wie ihr Vorfahr Karositze und einen speziellen Schaltknauf

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Von
  • Matthias Nauman
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Nürburgring, 17. Juni 2011 – Von ihrem Urahn trennen die neueste Variante des Golf GTI dreieinhalb Jahrzehnte und ein Leistungsplus von 125 PS, das es allerdings auch mit einem Mehrgewicht von fast 600 kg aufzunehmen hat. Die Rede ist vom Golf GTI Edition 35. Dem ersten GTI von 1976 reichten "nur" 110 PS, um selbst Sportwagen zu scheuchen. Demgegenüber haben seine Nachfolger über die Generationen hinweg ein Ausstattungs- und Sicherheitsniveau erreicht, das damals niemand in einem Kompaktwagen erwartet hätte. Mit dieser Entwicklung ist aus Sicht etlicher GTI-Fans aber auch viel vom Charme des Urtyps auf der Strecke geblieben. Andererseits: Wer gäbe sich heute noch mit vier Gängen zufrieden? Jedenfalls im Innenraum versucht die Edition 35 durch ihre Karositze und einen Retro-Schaltknauf den Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Moderne. Wir wollten wissen, wie es um das GTI-Feeling auf dem Asphalt bestellt ist.

Seit 1996, dem 20. GTI-Jubiläum, legt Volkswagen alle fünf Jahre ein besonders leistungsstarkes Sondermodell auf. Das neueste trägt den Namenszusatz "Edition 35" und wird als der stärkste GTI, den es je gab, angepriesen. Auf 235 PS bringt es der kompakte Sportler. Damit liegt der Edition 35 zwischen dem herkömmlichen GTI (210 PS) und dem Golf R (270 PS). Vom Letztgenannten bekommt der Jubiläums-Golf zwar nicht den permanenten Allradantrieb aber den Motor – wenn auch in einer abgespeckten Version. Der Zweiliter-Benziner mit Turboaufladung und Direkteinspritzung stammt ursprünglich von der Konzernschwester Audi und befeuert dort den S3.

Ausfahrt im VW Golf GTI Edition 35 (32 Bilder)

Der stärkste GTI, den es je gab: der neue VW Golf GTI Edition 35

Doch auch im Golf macht der Vierzylinder eine gute Figur. Garniert von einem kernigen Röhren spurtet der GTI Edition 35 in 6,6 Sekunden von null auf Tempo 100, drei Zehntel schneller als der normale GTI. Gleichzeitig steigt die Höchstgeschwindigkeit beim Handschalter um 7 km/h auf 247 km/h. Doch das sind Werte für die Statistik. Entscheidend für die Fans ist das Fahrerlebnis. Aus dem Stand startet das Fahrzeug kraftvoll durch, beschleunigt zügig – und hört damit gar nicht mehr auf. Im Nu sind 160, 180, 200 Sachen erreicht, aber dem Auto geht die Puste immer noch nicht aus.