Bundesrat will umstrittene Gewichtsrelation auf den Prüfstand stellen

Das neue Öko-Label für Neuwagen kommt

Ab Herbst sollen sich Neuwagen­käufer anhand einer Farbskala wie bei den Effizienz­klassen für Haushalts­geräte über die Effizienz eines Pkw informieren können – die Eckpunkte

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Muster des ab Herbst 2011 geplanten Energie-Labels für Pkw 1 Bilder
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Von
  • ssu
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Berlin, 8. Juli 2011 – Wenn es um die Entscheidung für einen Neuwagen geht, achten viele Autokäufer auch auf Verbrauch und Umweltverträglichkeit. Künftig soll dabei eine Farbskala helfen, die an die Effizienzklassen von Haushaltsgeräten erinnert. Hierfür hat der Bundesrat jetzt den Weg geebnet, indem die Länderkammer der Novellierung der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung – ja, die Ministerialbeamten schreiben das ohne Luft zu holen – beziehungsweise kurz "Pkw-EnVKV" zustimmte. Wir nennen Ihnen die Eckpunkte des neuen Systems, das im Herbst in Kraft treten soll:

Was zeigt die neue Skala an?

Mit der Einführung der Pkw-EnVKV im Jahr 2004 müssen beim Händler und in der Werbung Angaben zum Energieverbrauch gemacht werden: zum Kraftstoffverbrauch und dem Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) in Gramm pro Kilometer. Nun soll zusätzlich die CO2-Effizienz dargestellt werden. Dafür wird der CO2-Ausstoß in Relation zum Fahrzeuggewicht bewertet. Daraus werden dann Effizienzklassen gebildet, die farblich markiert sind.

Wie lauten die Effizienzklassen?

Wie bei Waschmaschinen, Kühlschränken oder Lampen sind farbige Pfeile in Grün, Gelb und Rot für die Effizienzklassen von A+ (sehr effizient) bis G (wenig effizient) vorgesehen. Die Farbmarkierungen reichen folglich von Grün für A bis C über Gelbtöne für D bis F bis Rot für G.

Was bedeutet die Einstufung auf Basis des Gewichts?

Darüber gab es bereits im Vorfeld Streit. Das FDP-geführte Bundeswirtschaftsministerium argumentiert, so könnten in allen Fahrzeugklassen Verbesserungspotenziale sichtbar gemacht werden. Und der Verband der Automobilindustrie (VDA) betont: "Es geht darum, wer in seiner Fahrzeugklasse der jeweils Beste ist." Ein Familien-Van für fünf bis sechs Insassen habe nun einmal einen höheren Verbrauch als ein leichtes Stadtauto. Der Verkehrsclub Deutschland spricht dagegen von einer Mogelpackung. So würden schwere Geländewagen besser bewertet als Kleinwagen, die nur halb so viel Sprit schluckten.