Cebit

Microsoft und Intel stellen gemeinsame Medizintelematik-Plattform vor

Mit der ab Mitte 2005 verfügbaren "e-Health-Integrations-Platform" wollen die Unternehmen ihren Beitrag zur Vereinheitlichung und Standardisierung des deutschen Gesundheitswesens leisten.

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Von
  • Detlef Borchers

Microsoft und Intel haben auf der CeBIT die "e-Health-Integrations-Platform" (eHIP) vorgestellt. Sie soll die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte beschleunigen helfen und den Anforderungen der Lösungsarchitektur des biT4Health-Konsortiums entsprechen, die am kommenden Montag Gesundheitsministerin Ulla Schmidt überreicht wird.

Die ab Mitte 2005 verfügbare eHIP ist ein Bündel von Hard- und Softwareangeboten, das laut Jens Dommel, Microsoft Segment Director Healthcare, optimal auf die deutsche Medizintelematik ausgelegt sein soll. Kernstücke sind Intels Xeon- und Itanium-Server und Microsoft Windows Server 2003, Microsoft SQL Server und der Biz Talk Server sowie Microsoft Netmeeting für Videokonferenzen zwischen Arzt und Patient. eHIP wird von Microsoft auf der CeBIT als Plattform beworben, die einen "Beitrag zur Vereinheitlichung und Standardisierung im Gesundheitswesen leistet", so Dommel. Neben der Server-Seite umfasst eHIP auch PC-Clients in Form von Tablet-PC, die den Arzt etwa bei der Krankenhausvisite unterstützen. Diese über WLAN angeschlossenen Geräte kommen mit zwei Kartenlesern, in denen die Arztkarte und die Patientenkarte gesteckt werden.

Im Rahmen ihrer eHIP-Partnerschaft kündigten Microsoft und Intel an, weitere Dienstleistungen für das Gesundheitswesen über das Partnernetzwerk beider Unternehmen zu entwickeln. Dazu sollen Produkte rund um RFID, heimische Pflege, Medizinportale und Telemedizin gehören. "Es wird Lösungen von Microsoft geben, die von der Prävention bis zur Lebenszyklusbegleitung reichen", erklärte Dommel. Mit dem zunehmenden Wettbewerb im Gesundheitswesen müssten sich Ärzte im europäischen Maßstab orientieren, auch gegenüber Medizinangeboten in den osteuropäischen EU-Ländern. "Das deutsche Gesundheitswesen muss mit seinen exzellenten Leistungen und hohen Standards Onshoring betreiben und nicht tatenlos dem Offshoring zusehen" forderte der Healthcare-Manager.

Neben dem Abkommen mit Intel stellte Microsoft auf der CeBIT eine Kooperationsvereinbarung mit der Asklepios Kliniken GmbH vor, Marktführer beim Betrieb von Krankenhäusern in Deutschland. Asklepios betreibt 71 Kliniken und beschäftigt 33.000 Mitarbeiter. Gemeinsam mit Microsoft will Asklepios auf der Basis von .NET-Technologien Konnektoren für medizinische Anwendungen entwickeln und ein "Interoperabilitäts-Kompetenzzentrum" aufbauen.

Zur elektronischen Gesundheitskarte und der Reform des Gesundheitswesens siehe auch:

(Detlef Borchers) / (anw)