Nach dem 3008 Hybrid4 stellt Peugeot das zweite Modell mit Dieselhybridantrieb vor

Allrad light: Peugeot 508 RXH im Fahrbericht

Der Peugeot 508 RXH ist nicht der erste Dieselhybrid von Peugeot, aber nach wie vor ein unge­wöhnliches und originelles Konzept. Wir haben die Kreuzung aus Kombi und SUV erstmals gefahren

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Marseille, 29. Februar 2012 – Der Peugeot 508 RXH ist nicht der erste Dieselhybrid von Peugeot, aber nach wie vor ein ungewöhnliches und originelles Konzept. Unter der Vorderhaube arbeitet ein Zweiliter-Diesel mit 163 PS. Er treibt über das daneben angeordnete automatisierte Sechsgang-Schaltgetriebe die Vorderachse an. Die Hinterachse wird von einem Elektromotor mit 27 kW (37 PS) angetrieben. An der hinteren Achse sind auch der kleiner NiMh-Akku und die Leistungselektronik angeordnet. So ergibt sich nebenbei ein Allradantrieb, wenn auch mit etwas schwächerer Hinterhand – ein Allradantrieb light gewissermaßen. Wir konnten den Dieselhybrid-Allradler erstmals fahren.

Enttäuschte Erwartungen

Die Systemleistung des Wagens liegt bei 200 PS, das Drehmoment erreicht bei niedriger Geschwindigkeit 450 Nm und liegt permanent über 360 Nm. Vom 508 RXH erwarteten wir nach unseren Erfahrungen mit dem 3008 HYbrid4 nur Gutes in puncto Antrieb. Denn der Kompaktvan überzeugt durch guten Durchzug von unten und überraschend weiche Schaltvorgänge. Zum ersten Mal kann man hier ein automatisiertes Schaltgetriebe erleben, das nicht mit den üblichen Schubkraftunterbrechungen beim Gangwechsel nervt. Beim 3008 HYbrid4 haben es die Peugeot-Ingenieure geschafft, dass der Elektromotor den fehlenden Dieselvortrieb während des Gangwechsels kompensiert. Beim 508 RXH jedoch waren wir schon bald ernüchtert. Erstens wirkt der Dieselhybrid im Mittelklasse-Kombi deutlich weniger spritzig als im Kompaktvan, was zum Teil am höheren Gewicht liegt: Der 508 RXH ist rund 100 Kilo schwerer als der 3008 HYbrid4.

Spürbare Schaltpausen

Zweitens sind die Schaltpausen im 508 RXH sehr wohl in einigen Situationen spürbar, etwa wenn man gerade einen Hang hinabgefahren ist und nun auf der anderen Seite wieder hinauf will – dann hängt der Wagen ein wenig. Auch wer im Stress ist und nicht ganz so entspannt beschleunigt, spürt die Zugkraftunterbrechungen. Besser wird es, wenn man am Wahlrad in der Mittelkonsole – ebenfalls vom 3008 HYbrid4 her bekannt – den Sportmodus einstellt. Bei den objektiven Fahrleistungen macht der 508 RXH eine gute Figur: Nur 8,5 Sekunden vergehen beim Sprint auf Tempo 100. Das ist genau der gleiche Wert wie beim 3008 HYbrid4. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 213 km/h, das sind 20 km/h mehr als beim Kompaktvan.