Der Neue kommt mit schickem Design und ungewöhnlichen Motoren

Ausflug im neuen Mazda 6

Ein dröges Design kann man den Mazda-Mittelklassemodellen schon länger nicht mehr vorwerfen. Der neue Mazda 6 soll aber nicht nur mit elegantem Design, sondern auch mit ungewöhnlichen Technik-Ansätzen überzeugen. Eine Ausfahrt mit der Limousine sollte zeigen, wie gut das gelungen ist.

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Anfang Februar 2013 schickt Mazda sein neues Mittelklassemodell 6 an den Start. 26 Bilder
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Lissabon (Portugal), 21. Januar 2013 – Ein dröges Design kann man den Mazda-Mittelklassemodellen schon länger nicht mehr vorwerfen. Der neue Mazda 6 soll aber nicht nur mit elegantem Design, sondern auch mit ungewöhnlichen Technik-Ansätzen überzeugen. Eine Ausfahrt mit der Limousine sollte zeigen, wie gut das gelungen ist.

Lange Limousine

Bereits 2011 gab die Studie Takeri einen konkreteren Ausblick auf den künftigen Mazda 6. Erfreulicherweise haben es viele Designelemente der beiden Studien bis ins Serienmodell geschafft. Charakteristisch sind die geschwungenen Linien, ein paar wenige Kanten, weit in die Karosserie gezogene Leuchten und vergleichsweise kleine Fensterflächen. Die Limousine mit ihrem elegant abfallenden Dach erinnert an ein viertüriges Coupé, die bei anderen Herstellern ja gerade hoch im Kurs liegen. Die Schrägheckvariante wurde ersatzlos gestrichen, zur Wahl stehen nur noch Limousine und Kombi.

Die Limousine ist 6,5 Zentimeter länger als der Kombi, der Radstand beträgt sogar acht Zentimeter mehr. Begründet wird dies unter anderem damit, dass Limousinen-Käufer mehr Wert auf die Nutzung des Fonds legen würden. Was hierzulande etwas merkwürdig klingen mag, hat mit Blick auf Wachstumsmärkte wie China durchaus Sinn. Dort sind Limousinen mit viel Beinfreiheit im Fond gefragt. Die Hersteller tragen diesem Wunsch zunehmend Rechnung, wie beispielsweise die Langversion des BMW Dreier zeigt, die es nur für den chinesischen Markt gibt.

In Deutschland werden sich dagegen voraussichtlich zwei von drei Käufern für den Kombi entscheiden, den wir im Oktober schon gefahren sind. In der viertürigen Limousine können sich Passagiere jedenfalls über reichlich Bein- und ausreichend Kopffreiheit freuen. Der hintere Mittelsitz dient nicht wie bei vielen anderen Autos nur als Platz für die Armlehne oder als Notsitz, sondern ist dank weicher Polsterung auch auf längeren Strecken nutzbar.

Gut verarbeitet

Der Kofferraum fasst im Normalzustand 489 Liter Gepäck – angesichts der äußeren Abmessungen ein eher bescheidener Wert. Nach dem Umlegen der Rücksitzlehnen entsteht eine ebene Ladefläche. Wie der Mazda CX-5 besitzt auch der Mazda 6 ein ansprechend gestaltetes Interieur. Die verwendeten Materialien hinterlassen einen hochwertigen Eindruck, allein einige Spaltmaße – etwa in der Türverkleidung – fallen etwas zu groß aus. Am Armaturenbrett finden sich Schalter und Knöpfe dort, wo man sie erwartet. Das Bedienkonzept mit Dreh-/Drück-Knopf in der Mittelkonsole ist ebenfalls intuitiv. Der zugehörige Bildschirm ist angenehm hoch platziert, die Bildschirmgröße (5,8 Zoll in der Diagonalen) und die grafische Darstellung ist bei anderen Herstellern aber schon eine Stufe weiterentwickelt. Auch die optische Integration gelingt Konkurrenten zum Teil besser. Dafür stimmt bei Mazda der Preis: Das Bediensystem ist ab der mittleren Ausstattungslinie Center-Line Serie, für das integrierte Navigationssystem mit TomTom-Technologie werden lediglich 500 Euro extra fällig.

Skyactiv-Technologien

Mazda setzt mit seinen den Skyactiv-Motoren bewusst auf Lösungen, die sich von den Konkurrenten unterscheiden. Bei der neuen Motorengeneration setzen die Japaner nicht wie die meisten Hersteller auf Downsizing. Bei den Skyactiv-Motoren arbeiten Benziner und Diesel mit demselben Verdichtungsverhältnis von 14:1. Das heißt, bei den Benzinern wird die Verdichtung massiv erhöht, bei den Dieseln verringert. Normalerweise würde ein Benziner bei diesem Wert „klopfen“, der Selbstzünder jede Menge Ruß liefern. Mazda musste also einigen Aufwand betreiben, um diese Nachteile zu umgehen. Der Lohn soll in geringerem Verbrauch und guten Abgaswerten liegen. Tatsächlich schaffen zumindest die Dieselmotoren schon jetzt die Euro-6-Norm.