Rasendes Stromaggregat

Detroit Electric hat den SP:01 vor-vorgestellt. Weltpremiere des laut Hersteller schnellsten, rein elektrisch angetriebenen Autos auf dem Markt ist auf der Automesse in Shanghai vom 21. bis 29. April. Der Produktionsstart ist für August 2013 vorgesehen

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Detroit (USA), 5. April 2013 – Detroit Electric hat den SP:01 vor-vorgestellt. Weltpremiere des laut Hersteller schnellsten, rein elektrisch angetriebenen Autos auf dem Markt ist auf der Automesse in Shanghai vom 21. bis 29. April. Wie der verblichene Tesla Roadster und einige andere schnelle Elektroautos basiert er auf der Lotus Elise/Exige-Plattform, die sich wegen ihres konsequenten Leichtbaus besonders gut zur Kompensation des Akkugewichts eignet. Der Produktionsstart ist für August 2013 vorgesehen.

Angetrieben wird der zweisitzige SP:01 von einem 150 kW, also 204 PS starken, mittig eingebauten, luftgekühlten Asynchron-Elektromotor. Er zieht seine Energie aus einer 37 Kilowattstunden speichernden Lithium-Polymer-Batterie hinter der Fahrerkabine. Der Akku kann mit Hilfe einer so genannten "Home Charging Unit" innerhalb von knapp viereinhalb Stunden komplett aufgeladen werden. Das Drehmoment des Motors beträgt 225 Nm, aus dem Stand auf 100 km/h sollen nur 3,7 Sekunden vergehen. Die Spitze liegt bei 249 Sachen, die maximale Reichweite gibt Detroit Electric mit bis zu 290 Kilometern an.

Rasendes Stromaggregat (11 Bilder)

Detroit Electric hat den Elektrosportwagen SP:01 vor-vorgestellt.

Wie der Lotus, ist auch der Detroit SP:01 ein Mittelmotor-Roadster mit Heckantrieb. Der Einfachheit halber übernahm man die Schaltbox des Lotus, verwandelte sie aber in eine Viergangschaltung, indem der fünfte und sechste Gang deaktiviert wurden – das Drehmomentangebot der Elektromaschine macht's möglich. Eine kleine Umgewöhnung ist durch diese Übernahme nötig, denn die Kupplung wird so zwar nicht mehr zum Anfahren, aber durchaus noch zum Wechseln der Gänge benötigt. Häufig schalten muss man aber ohnehin nicht mehr. Wer die maximal mögliche Höchstgeschwindigkeit auskosten will, muss extra zahlen: Gegen Aufpreis kann die fünfte Fahrstufe freigegeben oder eine Zweigang-Automatik bestellt werden. Letztere sei extra für elektrische oder Hybridfahrzeuge konstruiert, vermeldet der Hersteller. Der Rekuperationsgrad und damit die Bremsleistung des Motors ist vom Fahrer während der Fahrt justierbar, um die Charakteristik an die Strecke anpassen zu können. Als Standard ist ein dem Ottomotor ähnliches Bremsverhalten voreingestellt.

Das Gewicht des SP:01 beträgt 1068 Kilogramm. Erreicht wird dieser für ein Elektroauto sehr gute Wert durch einen Rahmen aus Aluminium in Verbindung mit einer Karosserie aus Karbonfiberglas, wie es auch in der Formel 1 zum Einsatz kommt. Immerhin wiegt allein der Akku nicht weniger als 300 kg.

Ein besonderes Feature des kleinen Elektroautos ist die Möglichkeit, ein ganzes Haus mit Strom zu versorgen. Dies funktioniert dank eines so genannten bidirektionalen Ladesystems das ermöglicht, dass über die Ladebox nicht nur be- sondern auch entladen werden kann. Das Laden ist beim SP:01 allerdings deutlich weniger schnell als das Fahren: Mit 32 Ampère dauert es 4,3 und an 13 A sogar ganze acht Stunden, bis der Akkupack wieder voll ist.

Darüber hinaus ist der SP:01 nach Angaben des Herstellers das erste Auto, dass die komplette Steuerung des Infotainment-Systems über eine Smartphone-App ermöglicht. Mittels des SAMI (Smartphone Application Managed Infotainment) genannten Systems können außer der Audioanlage auch Funktionen wie die Navigation und ein Einstellen der Innenraumbeleuchtung genutzt werden. Zusätzlich lässt sich von überall der Ladestatus des Akkus abrufen.

Zwischen 1907 und 1939 produzierte die Anderson Electric Car Company unter der Marke Detroit Electric Fahrzeuge, die mit Strom betrieben wurden. Zu den prominenten Besitzern eines Detroit Electric zählten die Familien Edison, Rockefeller und Ford. Die Neugründung von Detroit Electric erfolgte im Jahr 2007. Produziert wird der SP:01 ab August 2013 in einer neuen Fertigungsanlage in Michigan als limitierte Auflage von 999 Fahrzeugen, die zu einem Preis von umgerechnet jeweils rund 105.000 Euro angeboten werden sollen. (fpi)