Computex

Intel kündigt Onboard-Grafik mit HD-Video-Beschleunigung und Mini-ITX-Boards an

Der integrierte Grafikbeschleuniger des kommenden G45 soll die reibungslose Wiedergabe von HD-Videos etwa von Blu-ray Discs ermöglichen.

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Auf dem nun schon traditionellen CeBIT-Ausblick auf die ungefähr zur Computex erwartete nächste Chipsatz-Generation für Desktop-PC-Mainboards hat Intel einige weitere Details zur kommenden Serie 4 (Codename Eaglelake) verraten – beispielsweise die Namen P45, P43, G45, G43, Q45 und Q43. Auch den bereits ausgelieferten, aber eigentlich jetzt auf der CeBIT erst gemeinsam mit dem FSB1600-Prozessor Core 2 Extreme QX9770 offiziell vorgestellten X48 zählt Intel zur Serie 4 – obwohl er noch mit der aktuellen Southbridge ICH9R kooperiert und nicht mit der kommenden ICH10.

Boards mit X48, P45 und G45 sind bei praktisch allen auf der CeBIT vertretenen Mainboard-Herstellern zu sehen; diese Chipsatz-Generation ist wahrscheinlich die letzte mit "klassischer" North-/Southbridge-Aufgabenverteilung, bevor 2009 der Platform Controller Hub (PCH) Ibexpeak mit der Nehalem-Generation der Intel-Prozessoren antritt.

Für den G45 mit integriertem Grafikkern namens GMA X4500 HD versprach Intels Steve Peterson reibungslose Wiedergabe von HD-Videos in den Formaten MPEG-2, VC-1 und H.264 – eine Funktion, die der AMD 780G schon jetzt bietet. Intel führte die Blu-ray-Disc-Wiedergabe auf einem G45-Board mit einem Chipsatz im A0-Stepping vor und nutzte Corel WinDVD als Software-Decoder unter Windows Vista.

In Zukunft will Intel übrigens mehr Mainboards in dem von VIA spezifizierten Kompakt-Format Mini-ITX mit 17 Zentimetern Kantenlänge anbieten; vor einigen Jahren nutzte Intel nicht einmal den Namen Mini ITX, sondern sprach von "Micro ATX mit 6,75 Zoll Kantenlänge". Im Unterschied zu Billig-Boards wie dem D201GLY2 oder dem erwarteten Shelton '08 ist das von Intel auf der CeBIT gezeigte Mini-ITX-Board mit G45-Chipsatz mit einer LGA775-Fassung für auswechselbare Prozessoren sowie mit DVI- und HDMI-Ports bestückt. Der G45 unterstützt grundsätzlich auch DisplayPort.

Die neue Chipsatz-Generation soll auch endlich den schon lange für den G35 versprochenen DirectX-10-Grafiktreiber bekommen; laut Steve Peterson liegt auch die 3D-Beschleunigungsleistung wesentlich höher als beim G33/G35. Auf konkrete Zahlen legte sich Herr Peterson allerdings nicht fest.

Für die Chipsatz-Varianten für separate Grafikkarten (P45, X48) kündigte Intel das ebenfalls bereits im letzten Jahr für den X38 versprochene (und auf der Intel-Webseite erwähnte) Intel Extreme Tuning Utility an, mit dem sich CPU, Hauptspeicher und Chipsatz unter Windows bei laufendem System übertakten lassen sollen – wie einige Rechner mit AMD-Chipsätzen mit AMD Overdrive und solche mit Nvidia-Chipsätzen mit nTune.

Beim P45 soll sich – wie erwartet – der PCI-Express-2.0-x16-Port auf zwei PCIe-x8-Ports aufteilen lassen. Die Speichercontroller sind außer für DDR3-SDRAM nach wie vor auch für DDR2-Hauptspeicher geeignet; Intel erwartet nun, dass DDR3 mit einigen Centrino-2-Notebooks etwas mehr in Fahrt kommt, aber sich eigentlich erst mit Vorstellung der Server- und Desktop-PC-Prozessoren der Nehalem-Generation richtig durchsetzt. Dann ungefähr will ja auch AMD mit AM3 starten.

Die Serie-4-Chipsätze fertigt Intel nach eigenen Angaben mit 65-Nanometer-Strukturen, die aktuellen Chipsätze mit 90-nm-Strukturen. Die kommenden Chipsatz-Grafikkerne sollen bei gleicher Leistungsaufnahme deutlich höhere Performance liefern, außerdem will Intel bald Grafikkerne mit derselben Fertigungstechnik produzieren wie die Hauptprozessoren. Das wird sich allerdings auch kaum vermeiden lassen, wenn der Grafikkern zusammen mit dem Speichercontroller auf demselben Die sitzt wie die CPU.

In der Präsentation von Steve Peterson tauchte auch Intel Turbo Memory für Desktop-Rechner wieder auf; auch diese Technik hatte Intel bereits für die Serie-3-Chipsätze versprochen. (ciw)