Solide Bereicherung

Zuwachs in einem schrumpfenden Segment: Renault bietet seit dem Frühjahr den Clio auch als Kombi an. Er ist eine Bereicherung in dieser Klasse, auch, weil viele Hersteller keine kompakten Kombis mehr bieten. Wir waren mit dem vorerst stärksten Selbstzünder unterwegs

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München, 5. August 2013 – Zuwachs in einem schrumpfenden Segment: Renault bietet seit dem Frühjahr den Clio auch als Kombi an. Er ist eine Bereicherung in dieser Klasse, auch, weil viele Hersteller keine kompakten Kombis mehr bieten und stattdessen auf kleine SUVs setzen. Wir waren mit dem vorerst stärksten Selbstzünder unterwegs.

Der gefahrene dCi 90 wird von einem 1,5-Liter-Turbodiesel mit 90 PS angetrieben. Der Zweiventiler-Diesel liefert mit seinen 220 Nm maximalem Drehmoment genug Schwung für den Alltag. Der Motor läuft leicht rau, beim Beschleunigen spürt man die Vibrationen des Motors am Lenkrad. In der Kategorie Laufkultur verdient sich der Diesel also bestenfalls eine durchschnittliche Note. Auch, dass der Diesel selbst im Sommer eine kleine Vorglühzeit benötigt, verwundert etwas. Ähnlich wie beim Kaltstart ist auch das Wiederanlassen des Motors durch das serienmäßige Start-Stopp-System nicht immer problemlos: Wer die Kupplung zu fix kommen lässt, ist zuweilen schneller als die Automatik und muss die Maschine über den Motor-Start-Knopf anlassen.

Solide Bereicherung (20 Bilder)

Renault Clio Grandtour: Der Kombi auf Basis des Clio IV ist seit April 2013 auf dem Markt.

Den Spritverbrauch gibt Renault im NEFZ mit 3,5 Litern an – auch im Konkurrenzvergleich ist das ein sehr guter Wert. Wir benötigten bei unseren Fahrten deutlich mehr: 5,5 Liter sind nicht gerade wenig. Ein Blick zu Spritmonitor zeigt jedoch, dass die aktuellen Clio mit diesem Motor im Alltag sparsamer sind als wir bei unserer Ausfahrt. Der schnitt liegt dort aktuell bei 4,89. Für einen niedrigen Verbrauch sollen Start-Stopp-System, automatisch schließende Kühlergrillöffnung, geregelte Ölpumpe, Rekuperation und eine kennfeldgeregelte Drallsteuerung verantwortlich. Eine Besonderheit ist der optionale Eco-Modus. Damit werden Motorleistung und -drehmoment und die Klimaanlage gedrosselt. So soll sich der Verbrauch um bis zu zehn Prozent verringern lassen. In der Praxis spürt man die verringerte Kraft nicht.

Allgemein muss bei Dieselfahrzeugen der im Lauf der Zeit im Filter angesammelte Ruß weggebrannt werden. Dazu wird ein wenig Kraftstoff im vierten Takt eingespritzt, was meistens über die Düse im Motor geschieht. Im Clio ermöglicht eine zusätzliche Einspritzdüse vor dem Partikelfilter das Freibrennen unabhängig von der Motordrehzahl, also auch im Stadtverkehr. Vorteil dieser Lösung: Eine Ölverdünnung durch unverbrannten Kraftstoff ist so ausgeschlossen.