Sun forciert den Einsatz von Flash-Speicher in Servern

Sun verkauft ab sofort Intels Enterprise-SSDs und entwickelt steckbare Flash-Module für Server und Storage-Systeme.

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Einige (x64-)Server von Sun sind ab sofort mit der Solid State Disk (SSD) X25-E von Intel lieferbar: Dabei handelt es sich im Unterschied zur bereits sehr schnellen X25-M um eine mit Single-Level-Cell-(SLC-) statt Multi-Level-Cell-(MLC-)NAND-Flash-Chips bestückte 2,5-Zoll-"Festplatte", die auch beim Schreiben besonders schnell arbeitet und robust sein soll. Der Sun-Aufpreis für eine X25-E mit 32 GByte Kapazität beträgt 1199 US-Dollar; hierzulande ist die SSD ab etwa 400 Euro erhältlich. Sun hatte die SSD-Kooperation mit Intel bereits im vergangenen Jahr angekündigt. Mit ZFS hat Sun zudem ein Dateisystem entwickelt, das sich besonders gut für hybride Speichersysteme aus herkömmlichen und Solid-State-Disks eignen soll.

In einem Blog kündigt Sun-Mitarbeiter Adam Leventhal zudem an, dass Sun "schon bald" sogenannte Open Flash Modules einführen will, die sich anders als die mit SATA- oder SAS-Interfaces ausgestatteten SSDs direkt auf Mainboards stecken lassen. Das in dem Blog veröffentlichte Bild trägt den Namen Fimm.png – das könnte für so etwas wie ein Flash-DIMM stehen. Auch das Industriegremium ONFI plant NAND-Flash-Module in einem 240-Pin-SO-DIMM-Format, die beispielsweise Datentransferraten von 166 MByte/s pro Chip erreichen könnten. Kommende Desktop-PC-Chipsätze sollen NAND-Flash-Module direkt anbinden.

Auf dem Sun-"FIMM" ist außer Flash-Chips von Samsung – einem der wenigen Flash-Hersteller, der nicht bei ONFI mitmacht, allerdings auch Marktführer ist – auch ein Marvell-Chip zu erkennen, möglicherweise ein Controller; mehr Details verrät Sun bisher nicht, die Kooperation mit Samsung war allerdings ebenfalls 2008 angekündigt worden.

SSDs setzen auch andere große Server- und Storage-Hersteller bereits ein, etwa EMC oder IBM. Steckbare Flash-Speichermodule hat auch der mittlerweile insolvente Flash-Hersteller Spansion entwickelt, ebenso wie die Firma Violin-Memory.

Auf den Turbo Memory genannten PCI-Express-Karten, die Intel als Windows-Vista-Beschleuniger angepriesen hat (ReadyBoost), sitzt ebenfalls ein Controllerchip, der sich gegenüber dem Betriebssystem wie ein Massenspeicher-Hostadapter ausweist. In vielen Netbooks stecken ebenfalls PCIe-(Mini-Card-)SSDs, die zwar höhere Kapazitäten erreichen als Turbo Memory, allerdings oft recht langsam arbeiten.

Die Firma Fusion-io hat bereits sehr schnelle PCIe-Karten mit 80 GByte und mehr NAND-Flash-Speicher im Angebot, die extrem viele Ein-/Ausgabe-Operationen pro Sekunde bewältigen, nämlich bis zu 100.000 IOPS. Ähnliche Produkte baut auch NetApp, Micron hat welche angekündigt. (ciw)