All-in-One-PCs mit AMD-Prozessoren (Update)

Immer mehr im Monitor integrierte Computer werden angekündigt, darunter nun auch welche mit den sparsamen AMD-Billigprozessoren Athlon X2 3250e und Sempron 210U.

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Das Angebot an All-in-One-(AiO-)PCs, in denen wie bei Apples iMac Monitor und Computerelektronik eine Einheit bilden, wächst weiter. Die Firmen BenQ und Averatec/TriGem haben nun erste AiO-PCs angekündigt, die mit den sparsamen und billigen AMD-Prozessoren Sempron 210U (Single-Core, 1,5 GHz, 15 Watt TDP) beziehungsweise Athlon X2 3250e (Dual-Core, 1,5 GHz, 22 Watt TDP) bestückt sind. Damit treten diese Rechner vor allem gegen die unter anderem von Asus (Eee Top), MSI (NetOn), Shuttle (X50) und TriGem (Averatec A1) selbst vorgestellten AiO-PCs mit Intels Billig-CPU Atom 230/N270 an – allerdings vorerst nicht in Deutschland, sondern etwa in den USA und in Japan.

In den USA hat BenQ den nScreen N91 mit dem erwähnten Sempron 210U im Programm, das 18,5-Zoll-Panel im 16:9-Format zeigt 1366 × 768 Bildpunkte. Als Chipsatz kommt die Embedded-Version M690E des vor zwei Jahren vorgestellten AMD 690G mit integriertem Radeon-X1200-Grafikprozessor zum Einsatz. Anstelle von Windows XP Home – vermutlich handelt es sich dabei um die billige Ultra-Low-Cost-PC-(ULCPC-)Version, denn die Festplatte fasst dann maximal 160 GByte und das RAM 1 GByte – soll auch Linux Lite als Betriebssystem zum Einsatz kommen. BenQ plant offenbar auch Varianten mit Billig-SSDs, die 4 bis 16 GByte speichern. Die Bezeichung nScreen steht für Network Screen, BenQ betont die leichte Bedienbarkeit des Geräts. Es soll lediglich 4,2 Kilogramm wiegen und mit 32 Watt Leistung auskommen.

Auf der japanischen BenQ-Webseite ist auch eine 22-Zoll-Version des Geräts als nScreen i221 zu finden; bis auf das größere 16:9-Display, das die Full-HD-Auflösung von 1920 × 1080 Pixeln darstellt, ein etwas höheres Gewicht und eine um 12 Watt höhere Leistungsaufnahme entspricht dieser AiO-PC seinem kleineren Verwandten. Beiden fehlen optische Laufwerke, BenQ offeriert in Japan aber passende externe USB-Geräte.

Mit dem Averatec D1133 stellt TriGem eine äußerlich fast identische Version des A1 vor, in dem statt dem Atom N270 nun aber der deutlich leistungsfähigere Athlon X2 3250e steckt. Das 16:9-Display mit 18,4 Zoll Diagonale zeigt wie bei der Atom-Version 1680 × 945 Pixel. (Update:) Anders beim A1, bei dem sich ein externes Display lediglich via analoger VGA-Buchse anschließen lässt, soll der D1133 einen DVI-Port mitbringen.

Als Chipsatz scheint der AMD 780G zum Einsatz zu kommen, denn TriGem erwähnt eine integrierte Radeon-HD-3200-Grafik. Im Unterschied zum BenQ nScreen und etwa auch dem Asus Eee Top bringt der Averatec D1133 ein optisches Laufwerk mit, nämlich einen DVD-Brenner im Notebook-Format. Die PC-Technik steckt bei dem TriGem-Gerät nicht hinter dem sehr flach gehaltenen Display, sondern in dessen Standfuß.

TriGem installiert als Betriebssystem Windows Vista Home Basic und packt 2 GByte RAM sowie eine 250-GByte-Festplatte in den D1133AD1E-1, der im April/Mai in den USA für rund 599 US-Dollar erhältlich sein soll. Als einen der Vorteile des Athlon-Systems im Vergleich zum schwachbrüstigeren Atom-AiO nennt Averatec, dass Ersterer auch problemlos HD-Videos aus dem Web abspielt – Video-Sites wie YouTube bieten zunehmend auch HD-Material an, die der 1,6-GHz-Atom im Verbund mit der GMA950-Grafik nur stark ruckelnd anzeigt.

In Japan offeriert der US-amerikanische Computerhersteller Gateway – wie eMachines und Packard Bell eine Acer-Tochterfirma – mit dem ZX2300-11j einen AiO-PC mit dem Single-Core-Prozessor Athlon 2650e, den beispielsweise eMachines auch hierzulande in einem Desktop-PC einbaut. Die Technik des Gateway-Geräts ähnelt ansonsten der des BenQ nScreen N91 (1366 × 768 Pixel, AMD 690G), allerdings ist ein DVD-Brenner eingebaut.

In den Notizen zu einer Power-Point-Präsentation von AMD-Manager Randy Allen findet sich auch der Hinweis, dass Gateway bald eine Version des Gateway One mit Athlon X2 3250e bestücken will. Auch die Firma Lenovo, die mit dem IdeaCentre A600 zunächst einen Core-2-Duo-AiO herausbringt, will demnach auch Athlon-AiOs bauen. (ciw)