Der Rekord-Roadster

Selbst seine geistigen Väter hätten dem kleinen Roadster aus Japan diesen Erfolg wohl nicht zugetraut. Inzwischen blickt der Mazda MX-5 auf stolze 25 Jahre Bauzeit zurück und ist das meistgebaute zweisitzige Cabrio aller Zeiten

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Von
  • Ingo Gach
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Köln, 20. Februar 2014 – Selbst seine geistigen Väter hätten dem kleinen Roadster aus Japan diesen Erfolg wohl nicht zugetraut. Inzwischen blickt der Mazda MX-5 auf stolze 25 Jahre Bauzeit zurück und ist das meistgebaute zweisitzige Cabrio aller Zeiten.

Möglicherweise wäre die Klasse der Roadster heute tot, wenn es 1979 nicht zu einem folgenschweren Gespräch zwischen dem Mazda-Entwicklungsleiter und späteren Geschäftsführer Kenichi Yamamoto und dem amerikanischen Journalisten Bob Hall gekommen wäre. Auf die Frage Yamamotos, was für ein Mazda in Amerika noch fehlen würde, erklärte Hall, dass ein leichter, günstiger Sportwagen Chancen hätte und zeichnete mit Kreide einen Entwurf auf eine Tafel. Diese Einschätzung war durchaus gewagt, denn die Klasse der Roadster siechte seit Jahren dahin, kleine Zweisitzer mit Klappverdeck waren eigentlich out. Roadster wie der MGB und der Triumph Spitfire standen kurz vor dem Ende ihrer langen Produktionszeit, lediglich Fiat und Alfa Romeo hielten, trotz niedriger Verkaufszahlen, noch am Spider fest.

Der Rekord-Roadster (15 Bilder)

So fing 1989 alles an: Der MX-5 war unmittelbar nach der Präsentation schon ausverkauft. Es gab ihn in rot und pastell-blau, british-racing-green folgte ein Jahr später.

Doch Yamamoto ließ sich überzeugen und stellte Hall als Produktplaner im kalifornischen Mazda-Designzentrum ein, um ein leichtes Cabrio zu entwickeln. Erklärte Vorbilder für das Projekt wurden die britischen Roadster, besonders der legendäre Lotus Elan hatte es Hall angetan. Dabei setzten sich die Kalifornier sogar gegen das Mazda-Designstudio in Tokyo durch, die ein Mittelmotor-Konzept favorisiert hatten.

Vor genau 25 Jahren, im Februar 1989, wurde das Ergebnis auf der Chicago Motorshow der Öffentlichkeit als Miata präsentiert. Der Name war angeblich dem mittelhochdeutschen Wort für „Belohnung“ entliehen. Ein kleines Cabrio von 3,97 m Länge mit einem 1,6-Liter-Frontmotor und Heckantrieb. Die Rundungen und das flache Erscheinungsbild erinnerten tatsächlich an den Elan, sogar die Klappscheinwerfer wurden übernommen. Der DOHC-Vierzylinder leistete 115 PS und musste nur 955 kg bewegen.