Qimonda und Elpida kooperieren

Die DRAM-Spezialisten Elpida und Qimonda haben sich auf eine technische Kooperation geeinigt und wollen Möglichkeiten zur gemeinsamen Fertigung prüfen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 9 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die beiden auf DRAM spezialisierten Chiphersteller Elpida (Japan) und Qimonda (Deutschland) haben ihre geplante "strategische Technologiepartnerschaft" besiegelt. Gemeinsam wollen die beiden Firmen die neue Buried-Wordline-Technik von Qimonda mit der Stack-Technik von Elpida kombinieren und bis 2010 eine serienreife Speicherzelle mit 4F2-Flächenbedarf entwickeln. Auch die Fertigungsverfahren für die Chips sollen aneinander angepasst werden, sodass die Werke beider Hersteller dieselben Bauelemente produzieren können. Eine gemeinsame Fertigung umfasst der Kooperationsvertrag ausdrücklich noch nicht, doch diese Option wollen beide Partner prüfen.

In der Halbleiterbranche sind Fertigungs-Jointventures üblich, um das finanzielle Risiko der milliardenschwerden Investitionen auf mehrere Schultern zu verteilen. Allerdings haben sowohl Elpida (Rexchip, Taiwan) und Qimonda (bisher Nanya beziehungsweise Inotera, SMIC und Infineon, noch Winbond) bestehende Verträge mit Auftragsfertigern und Jointventure-Partnern.

Elpida und Qimonda stehen im extrem hart umkämpften und seit mehr als einem Jahr von drastischem Preisverfall gezeichneten DRAM-Markt auf den Rängen 3 und 5. Ihr gemeinsamer Umsatz entspricht allerdings 25 Prozent Marktanteil – das entspricht Platz 2 hinter Samsung (31 Prozent) und deutlich vor Hynix (19 Prozent). In der gemeinsamen Pressemeldung zur strategischen Technologiepartnerschaft verkündet Elpida-CEO Yukio Sakamoto, dass die Kooperation sein Unternehmen schneller dem Ziel näherbringe, "weltweit die Nummer eins der Speicherchip-Lieferanten zu werden".

Der unter 3 Euro dümpelnde Aktienkurs von Qimonda stieg nach der Bekanntgabe der Kooperation deutlich an. Es wird darüber spekuliert, dass Elpida Qimonda komplett übernehmen wolle. Infineon jedenfalls dürfte sehr daran interessiert sein.

Die japanische Firma Elpida ist im Jahr 2000 selbst aus der Abspaltung der DRAM-Sparten von Hitachi und NEC entstanden; Ende der 90er-Jahre hatte die "Asienkrise" zu schweren Einbußen bei Chipherstellern geführt. Qimonda ist die ehemalige Speicherchipsparte der Firma Infineon, die ihrerseits die frühere Siemens-Halbleitersparte war. Die bisher von Qimonda genutzte Trench-Cell-Technik hatte Siemens Halbleiter gemeinsam mit IBM und Toshiba entwickelt; Toshiba war bereits 2001 aus der DRAM-Produktion ausgestiegen, eine gemeinsame Fab von IBM und Siemens wurde mittlerweile an eine russische Firma verkauft. (ciw)