Größe als Luxus

Großes Volumen, moderne Pkw-Technik und gute Ausstattung: Die neue Mercedes V-Klasse hat gegenüber ihrem Vorgänger Viano einen Sprung nach vorn gemacht. Drei Karosserielängen und drei Dieselmotoren bieten eine vernünftige Modellauswahl

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Die Mercedes V-Klasse beerbt Ende Mai 2014 den Viano
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Von
  • Ronald Partsch
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Hörnum/Sylt, 3. April 2014 – Weg von der kubischen Transporteroptik und mehr Luxus wagen. Dieses Ziel verfolgte Mercedes bei der der neuen V-Klasse, die den Namen zu neuer Beliebtheit führen soll, nachdem die letzte V-Klasse 2003 schon mal wegen Erfolglosigkeit aus dem Programm gestrichen worden war.

Dass am Blechkleid besonders lange gefeilt wurde, betont der Designer Kai Sieber bei der Präsentation: „Der Neue sollte keinesfalls kastenartig aussehen, sondern mehr wie eine Limousine.“ Zumindest das zugegeben hochaufragende Vorderteil sieht aus, als würde dahinter ein ganz normaler Mercedes folgen. Nicht revolutionär und auch nicht wirklich neu – erinnert die Kontur der Front irgendwie an den Mazda MPV in den 80ern und 90ern.

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Die Mercedes V-Klasse löst Ende Mai 2014 den Viano ab.

Für mich bleibt die V-Klasse ein Transporter. Aber einer, der mit moderner Pkw-Technik, hochwertigen Materialien und reichlicher Ausstattung daherkommt. Vielleicht sind die Stuttgarter bei verschiedenen Details auch über das Ziel hinaus geschossen: bei den serienmäßigen Schaltwippen der Automatikversion zum Beispiel, oder bei den in der Dämpfungsrate einstellbaren Stoßdämpfern. Im Cockpit gibt es das gleiche tabletartige Display, die gleichen Dekorleisten und das gleiche Touchpad wie in der C-Klasse. Pingelig gesucht, findet man aber auch Luxus-Mankos: Im Fond gibt es weder eine Sitzheizung noch eine Regelung für den Luftausströmer im Fußbereich.

Der Fahrkomfort erreicht freilich nicht das der C-Klasse mit Luftfederung. Doch die Einzelradaufhängung ist komfortabel und langstreckentauglich abgestimmt. Als mindestens genauso wichtig wird oft der Geräuschkomfort eingestuft. Bei einem Reisetempo von zum Beispiel 160 km/h ist der wirklich gut, man kann sich ganz normal unterhalten.

Um die Bequemlichkeiten des Reisens im Fond zu erproben, setze ich mich auf der Rückfahrt mit meinem Kollegen nach hinten und lasse mich chauffieren. Der Testwagen ist mit den serienmäßigen sechs Einzelsitzen in drei Reihen bestückt.