Honda: Airbag-Rückruf wird global ausgeweitet

Honda will seinen Rückruf wegen defekter Airbags des Zulieferers Takata global ausweiten. Wie viele Autos in welchen Ländern untersucht werden, prüfe man derzeit, sagte ein Sprecher von Honda. Japanische Medien meldeten, dass bis zu 13 Millionen Wagen betroffen sein könnten

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Von
  • Martin Franz

Honda will seinen Rückruf wegen defekter Airbags des Zulieferers Takata global ausweiten. Wie viele Autos in welchen Ländern untersucht werden, prüfe man derzeit, sagte ein Sprecher von Honda in Tokio am Dienstag auf Anfrage. Japanische Medien meldeten, dass bis zu 13 Millionen Wagen betroffen sein könnten. Damit wolle Honda helfen, die Ursache der Probleme mit Airbags seines jahrzehntelangen Zulieferpartners Takata zu finden und das Vertrauen der Kunden frühzeitig zurückzugewinnen. Die Airbags können wegen mangelhafter Verarbeitung platzen – dabei kommt es zu einer Explosion, die Teile der Metallverkleidung sprengt.

Honda will Airbags vorsorglich tauschen.

(Bild: Honda)

Honda hatte in der vergangenen Woche bei einer Anhörung vor dem US-Kongress angekündigt, einen bislang auf Regionen mit feuchtwarmem Klima bezogenen Rückruf auf die gesamten USA auszuweiten. Feuchtwarmes Klima gilt als ein möglicher Grund für die Defekte der Airbags. Nachdem Honda bereits 2,8 Millionen Autos in den Vereinigten Staaten zurückgerufen hatte, erhöht sich die Zahl der durch den nun landesweiten Rückruf betroffenen Fahrzeuge auf 5,4 Millionen. Takata lehnt dagegen die Forderung der US-Verkehrsaufsicht NHTSA nach einem landesweiten Rückruf ab. Autobauer wie Honda wollen jedoch nicht warten, bis die Ursache des Problems gefunden ist, und werden nun selbst aktiv.

Nach den USA informierte Honda auch die Regierung im Heimatland Japan, den Problemen mit den Airbags nachgehen zu wollen. Auch der Konkurrent Mazda erwäge einen solchen sogenannten „Untersuchungs-Rückruf“, wurde der japanische Transportminister Akihiro Ota zitiert. Solche Rückholaktionen erfolgen, wenn die Ursache eines Defekts noch nicht gefunden wurde. Anders als bei regulären Rückrufen nach der Feststellung eines Problems sind Autobauer zu „Untersuchungs-Rückrufen“ nicht gesetzlich verpflichtet. Es handele sich bei der Takata-Problematik jedoch um eine wichtige Angelegenheit, sagte Ota. Abzuwarten, bis die Ursache des Problems gefunden sei, würde Zeit kosten, erklärte der Minister.

Von einem Rückruf in Japan wären laut Medien bei Honda 135.000 Autos betroffen, bei Mazda wären es 52.000. Honda ist seit mehr als 50 Jahren Kunde bei Takata und am stärksten betroffen. Auch Toyota, die US-Konzerne General Motors, Chrysler und Ford sowie BMW haben bereits Autos wegen der Probleme mit Takata-Airbags zurückgerufen. Mehr als elf Millionen Autos sind bereits betroffen. Anwälte gehen von vier Todesopfern in Amerika und einem in Malaysia aus.

(dpa) (mfz)