CES 2016: Nvidia stellt Drive PX 2 für selbstfahrende Autos vor

Der Auto-Computer Drive PX 2 nutzt je zwei Tegra-CPUs und GPUs der kommenden Grafikarchitektur Pascal.

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Jen-Hsun Huang

(Bild: c't / Florian Müssig)

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Von
  • Florian Müssig

Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang knüpfte auf der diesjährigen CES unmittelbar dort an, wo er vor einem Jahr aufgehört hatte: Nvidia will mit seinen CPUs und GPUs im Automotive-Bereich mitspielen. Huang hatte dafür einen neuen Auto-Computer mitgebracht: Drive PX 2 soll mit massiver Rechenleistung den Weg zu autonomen Fahrzeugen ebnen.

Drive PX 2 besteht aus je zwei CPUs und GPUs. Bei den CPUs handelt es sich um noch nicht vorgestellte Tegra-Chips mit jeweils zwei A57- und vier Denver-Kernen. Die GPUs entstammen der künftigen Pascal-Architektur, mit der unter anderem HBM-Speicher Einzug hält. Die vier Chips sollen zusammen so viel Rechenleistung wie umgerechnet sechs Titan-X-Karten oder 150 MacBook Pro liefern.

Angesichts dieser Zahlen wundert nicht, dass das Modul ordentlich schluckt – nämlich bis zu 250 Watt. Nvidia stattet es deshalb mit einer Wasserkühlung aus, die je nach Auto an bereits vorhandene Kühlkreisläufe oder an eine optionale Radiator-Box angeschlossen werden muss.

Der Auto-Computer Drive PX 2 stellt die derzeit schnellste Nvidia-GPU Titan X in den Schatten.

(Bild: c't / Florian Müssig)

Die hohe Rechenleistung soll ermöglichen, dass das Auto in Echtzeit anhand der Sensordaten seine Position im dreidimensionalen Raum berechnen kann – sei es per Lidar-Scannern oder Kameras. Für letztere komme eine Bilderkennung über neuronale Netzwerke zum Einsatz, die herkömmliche Algorithmen seit einigen Jahren überlegen ist. Alle notwendigen Bibliotheken stellt Nvidia den Automobilherstellern in einem Paket namens Driveworks zu Verfügung.

Dass neuronale Netze besonders rechenintensiv sind, stört Nvidia nicht – im Gegenteil: Alle gängigen Frameworks liefen inzwischen per CUDA auf Nvidia-GPUs in Großservern, was die Trainingsphase der Netze um den Faktor 30 bis 40 beschleunigt. Und wenn ein Automobilhersteller noch kein eigenes neuronales Netz hat, so bietet Nvidia mit DriveNet ebenfalls ein passendes System an.

Als erster Auto-Hersteller, der Drive PX 2 zumindest zur Erprobung einsetzen wird, wurde Volvo genannt. (mue)