Fiat Tipo: Kombi und Schrägheck in Genf vorgestellt

Dritt-Wahl

Fiats Beiträge zur Golf-Klasse waren nicht immer mit Erfolg beschieden. Nun unternimmt die Marke mit dem Tipo einen erneuten Anlauf. Der kommt als Stufenheck, Schrägheck und Kombi nach Deutschland - zu vermutlich sehr günstigen Preisen

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Fiat Tipo 10 Bilder

(Bild: Fiat)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Martin Franz
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Genf, 1. März 2016 – Nicht alle Versuche von Fiat, in der Golfklasse mitzumischen, waren in den vergangenen 30 Jahren erfolgreich. Dabei hat es an Ideen durchaus nicht gemangelt: Die Rostprobleme des Ritmo wurden beim Nachfolger mit einer großflächigen Verzinkung gelöst, die Heckklappe bestand aus Kunststoff. Eine Generation später versuchte Fiat es mit einem Doppel, bestehend aus Bravo und Brava. Der direkte Vorgänger des neuesten Tipos wird seit 2014 in Europa nicht mehr gebaut. Sein Nachfolger versucht nun, sich seinen Anteil in dieser noch immer umsatzstarken Klasse mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu sichern.

Kombi und Schrägheck

Für sich betrachtet ist das nicht die schlechteste Idee, doch allein damit ist der Kampf um nennenswerte Marktanteile nicht zu bestehen. Der neue Tipo wird mit drei verschiedenen Karosserien angeboten. Im vergangenen Jahr wurde das für den osteuropäischen Markt wichtige Stufenheck vorgestellt, in Genf folgen nun ein Kompaktmodell und ein Kombi, ohne den insbesondere hierzulande kaum ein Blumentopf zu gewinnen ist. Die Abmessungen orientieren sich dabei eng an dem, was die Konkurrenz vorgibt. Das Kompaktmodell mit fünf Türen ist mit 4,37 m so lang wie ein aktueller Astra. Trotz des für diese Klasse ungewöhnlich großen Kofferraums mit einem Volumen von 440 Litern verspricht Fiat großzügige Platzverhältnisse für die Insassen.

Der Kombi ist 4,57 m lang und soll 550 Liter Gepäck fassen können. Damit liegt er zwar deutlich über dem aktuellen Ford Focus Turnier (490 Liter mit Reifen-Reparatursatz), aber auch unter dem, was ein VW Golf Variant in dieser Hinsicht bietet. Fünftürer und Kombi unterscheiden sich vom Stufenheck nicht nur äußerlich, sondern auch beim Cockpit. In den teuren Versionen wird hier ein großer, freistehender Touchscreen eingebaut, was moderner wirkt als der kleine 5-Zoll-Bildschirm im Stufenheck-Modell.

Eng gestaffeltes Motorenangebot

Fiat will im Tipo insgesamt fünf Motoren anbieten. Die beiden Diesel leisten 95 und 120 PS, was eine sinnvolle Abstufung andeutet. Etwas komplizierter ist die Lage bei den Benzinern, sie liegen mit 95, 110 und 120 PS dicht beieinander. Doch charakterlich dürfte sie sich erheblich unterscheiden, zumindest weisen die technischen Daten darauf hin. Der Basisbenziner mit 95 PS und 127 Nm bei 4500/min dürfte insbesondere im Kombi ein Fall für Menschen sein, die es nicht ständig eilig haben. Beim 1.6 E-torQ mit 110 PS verspricht Fiat das maximale Drehmoment von 152 Nm „schon bei sehr niedrigen Drehzahlen“. Das ist eine sehr eigenwillige Auslegung, denn laut Datenblatt liegt es erst bei 4500/min an. Möglicherweise haben die Ingenieure aber auf einen flachen Drehmomentverlauf geachtet, was wichtiger wäre als das Maximum bei einer bestimmten Drehzahl – mangels Daten können wir dazu derzeit nichts sagen.