BMW i3 mit 50 Prozent mehr Reichweite

Weitreichend

Das größte Problem der E-Auto-Verkäufer ist wohl die bei vielen Nutzern berechtigte Reichweitenangst. BMW bringt nun, zweieinhalb Jahre nach Markteinführung seines i3, eine Version mit einer angegebenen Reichweite von bis zu 300 Kilometern heraus

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Elektroautos, alternative Antriebe 8 Bilder
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Von
  • Florian Pillau

München, 2. Mai 2016 – Das größte Problem der E-Auto-Verkäufer ist wohl die bei vielen Nutzern berechtigte Reichweitenangst. Die Batterieautohersteller arbeiten daher intensiv an größeren Kapazitäten. So hat Nissan seinem Elektroauto Leaf bereits vor einem halben Jahr eine von 24 auf 30 kWh verbesserte Batterie eingebaut, mit welcher der 109 PS starke Kleinwagen maximal statt 200 nun 250 Kilometer fahren soll. BMW bringt nun, zweieinhalb Jahre nach Markteinführung seines i3, eine Version mit einer angegebenen Reichweite von bis zu 300 Kilometern heraus.

Eine höhere Speicherdichte der Lithium-Ionen-Zellen bringt dem bayrischen Elektromobil eine Kapazität von 33 kWh. Weil BMW weiß, dass die realitätsferne Angabe der Normreichweite eher frustrierend als motivierend auf den Kunden wirkt, verspricht BMW eine „Alltagsreichweite” von 200 Kilometern, also auch bei niedriger Temperatur, bei Benutzung von Sitz- oder Heckscheibenheizung oder der Klimaanlage. Von außen erkennbar ist das neue Akkupaket allenfalls an der optionalen Lackierung Protonic Blue, die nur für die 94-Ah-Variante verfügbar ist. Der Aufpreis für das erweiterte Akkupaket beträgt 1200 Euro.

Unveränderte Fahrleistungen

Die Fahrleistungen i3 bleiben durch die Überarbeitung unverändert, obwohl das Gewicht des Leichtbau-Autos moderat auf 1245 kg steigen soll. Der Elektromotor leistet weiter 125 kW / 170 PS und beschleunigt den i3 in 7,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Der Normverbrauch des BMW i3 liegt bei 12,6 kWh pro 100 Kilometer. Im Angebot bleibt der Range Extender in Form eines 650er Zweizylinders mit Generator, der die mögliche Fahrstrecke um weitere 150 Kilometer verlängert. Er kostete bisher 4500 Euro Aufpreis.

Möglich wurde die größere Akkuleistung durch den Einsatz von mehr Elektrolyt und eine entsprechend vergrößerte Elektrodenfläche. Von den 94 Ah / 33 kWh des Samsung-Akkus werden 29 kWh genutzt. Um die Ladezeiten zu beschleunigen, beherrscht die große Variante nun mehrphasiges AC-Schnellladen mit 11 kW. Bisher war an der Steckdose nur einphasiges Laden mit 7,4 kW möglich. Die Ladezeit des neuen BMW i3 mit 94 Ah liegt bei drei Stunden, an der Haushaltssteckdose sind es zehn Stunden.

Ab Sommer will BMW den i3 mit der vergrößerten Batterie anbieten, die Version mit bis zu 190 Kilometern Reichweite bleibt im Programm. Besitzer älterer i3 können ihren Akku austauschen lassen. Eingetauschte 22 kWh-Batterien sollen als stationäre Stromspeicher eingesetzt werden. Der Standard-i3 kostet derzeit mindestens 34.950 Euro, mit größerem Akku werden mindestens 36.150 Euro verlangt. Wer zusätzlich den Benziner haben will, muss für das Modell mit dem 94-Ah-Akku 41.150 Euro zahlen. (fpi)