In Anlehnung
Dunlops D222 als Serienbereifung steht dem Langzeittester Honda VFR 800 F sehr gut. Doch jetzt, wo er runter ist, probieren wir einen Sportreifen: Bridgestones S21, der "Hypersport"-Reifen mit MotoGP drin
- Clemens Gleich
Stuttgart, 6. Mai 2016 – Nach meinen schlechten Rennstrecken-Erfahrungen mit dem Bridgestone S20 auf der KTM 690 Duke habe ich jetzt den Nachfolger S21 auf einem wahrscheinlich besser zum Reifen passenden Motorrad ausprobiert: der Dauertest-Honda VFR 800 F. Ich erlebte dort den umgekehrten Fall des hier beschriebenen Phänomens des Endes einer Reifenliebe, wie er im Fall eines Sturzes oder Problemen wie auf der KTM passiert. Umgekehrt, weil der S21 der VFR bemerkenswert gut steht.
Sanfte Grenzanzeige
Honda liefert die VFR mit Dunlops D222 aus, weil dieser Reifen mit diesem Motorrad sehr gut harmoniert. Er hat ausreichend Nassgrip, funktioniert kalt annehmbar und ich kenne keine Kombination von Reifen-Motorrad, die bei eckig abgefahrener Gummischicht noch so neutral fährt. Das Einzige, was ich am D222 vermisste, war Grip beim Beschleunigen. Da die VFR schwer ist und mit 106 PS im Vergleich zu ihren typischen Vergleichsfahrzeugen schwächer motorisiert, gebe ich bei Fahrten in stark motorisierten Gruppen etwas früher Gas als der Vormann. Hier zeigt der D222 dann gelegentlich sanft, wo seine Grenzen liegen.
Anlehngefühl
Nachdem auf dem Beipackzettel des S21 "Hypersport" und "MotoGP-style tire" und so draufsteht, hatte ich wenig Bedenken, dass der Reifen diese Anforderung nicht packt. Der S21 hat im Gefühl mehr Grip, was sich darin äußert, dass man in tieferer Schräglage mehr Gas geben kann, ohne dass der Hinterreifen anfängt, nach außen zu schubbern. Das hätte aber wahrscheinlich jeder Reifen in der Kategorie des S21 so geschafft. Was mir jedoch sehr gut gefiel, war das unerwartete, hilfreiche Anlehngefühl in Schräglage.