Neuvorstellung: Peugeot 3008

Pariser Abkömmling

Der neue 3008 orientiert sich in wesentlichen Dingen eng an der erfolgreichen Konkurrenz. Er ist zurückhaltend gestaltet, bietet moderne Motoren und ein modisches Interieur. Kann das für höhere Verkaufszahlen reichen?

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Peugeot 14 Bilder
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Martin Franz
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Köln, 23. Mai 2016 – War es eine Formfrage? Am boomenden Segment der kompakten SUV konnte sich Peugeot mit dem bisherigen 3008 nur einen geringen Anteil sichern. Mit der Neuauflage, die offiziell auf dem Pariser Autosalon im Oktober 2016 vorgestellt wird, soll es besser klappen. Dafür hat Peugeot nicht nur das Design etwas entindividualisiert, sondern auch im technischen Bereich nachgebessert.

Gewachsen

Der neue 3008 entspricht optisch weitgehend dem, was in dieser Klasse üblich ist. Kleine Highlights sind die schwarz eingefassten Heckleuchten und der Nasenrücken in den Scheinwerfern. Mit einer Länge von 4,45 m ist er acht Zentimeter länger als sein Vorgänger und rund vier kürzer als der aktuelle VW Tiguan. Der Zuwachs kommt fast gänzlich dem Radstand zugute, der mit 2,68 m nun zu den längsten in dieser Klasse gehört. Der Kofferraum wuchs von 435 auf 520 Liter. Damit übertrifft er beispielsweise einen fast ebenso großen Renault Kadjar um immerhin 48 Liter.

Der 3008 baut auf der vor drei Jahren vorgestellten Plattform EMP2 auf, die beispielseweise auch schon im aktuellen Peugeot 308 und im Citroën Picasso eingesetzt wird. Im Vergleich zum Vorgänger will Peugeot so durchschnittlich 100 Kilogramm gespart haben. Zu diesen Sparmaßnahmen gehören beispielsweise Dämmmaterialien. Davon seien durch leisere Motoren nun weniger nötig, argumentiert Peugeot. Wie sich das in der Praxis auswirkt, muss sich zeigen. Der bisherige 3008 war hinsichtlich seines Geräuschkomforts guter Durchschnitt – nicht mehr, nicht weniger.

Weniger Dämmung

Angeboten wird das SUV vorerst mit zwei Benzinern und drei Dieselmotoren, die alle schon aus anderen Modellen des PSA-Konzerns bekannt sind. Als Basisbenziner dient ein 130-PS-Dreizylinder, der in Verbindung mit Schaltgetriebe in einer Normal- und einer „Niedrigverbrauchsversion“ offeriert wird. Diese beiden Ausführungen gibt es auch für den 1,6-Liter-Diesel. Wahlweise gibt es die kleinen Motoren auch mit einer Sechsgangwandlerautomatik, die vermutlich wieder von Aisin zugeliefert wird. Sie ist beim Benziner mit 165 PS sowie dem 180-PS-Diesel alternativlos. Wir hatten vor kurzem den 1,6-Liter-Diesel mit dieser Automatik im Peugeot 508 in der Redaktion. Die kleine Maschine erschien uns im Kombi ausreichend kräftig, dass Zusammenspiel mit der Automatik hatte aber noch Verbesserungspotential. Wie im 508 wird es auch im 3008 den 150-PS-Diesel nur mit Schaltgetriebe geben, was ebenso unverständlich wie schade ist.