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Neuvorstellung: Hyundai i30

Hyundai stellt auf dem Pariser Autosalon den dritten i30 vor. Der dürfte dem ersten Anschein nach genau das weiterführen, was seine beiden Vorgänger beliebt gemacht hat. Er bleibt ein Pragmatiker für Menschen, die sich nicht über ihr Auto definieren

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Hyundai 16 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

Offenbach am Main, 7. September 2016 – Ein guter Freund von mir ist in automobiler Hinsicht zu einer klugen Nüchternheit gelangt, die mir fremd ist und, zum Bedauern meiner Familie und mir, wohl auch fremd bleiben wird. Bei einem Autokauf spielen für ihn Dinge wie Design, Motorleistung oder Fahrwerksqualitäten eine untergeordnete Rolle. Er sucht seine automobilen Lebensabschnittspartner schlicht nach Dingen wie Zuverlässigkeit, Platzangebot und Preis aus. Ich empfahl ihm einst einen Hyundai i30 als Kombi. Er folgte dem Rat und war glücklich.

Hyundai ist mit solchen Käufern in der jüngeren Vergangenheit gut gefahren – und sie mit Hyundai auch. Von langen Garantien und der Gewissheit, sie höchst selten in Anspruch nehmen zu müssen, profitieren ja beide Seiten. Mit so einem Ruf ließe sich also gar nicht schlecht leben, doch vielen Herstellern murmeln Unternehmensberater irgendwann leise „Premium“ ins Ohr und der Widerhall ist meist heftig. Was nicht weiter verwundet, lockt doch nach einem Imagewandel in diese Richtung eine höhere Rendite. Hyundai stellt auf dem Pariser Autosalon den dritten i30 vor, der mehr sein soll als ein pragmatischer Begleiter. Droht hier ein Wandel?

Eher unscheinbar

Diese Frage lässt sich anhand der ersten Bilder und den spärlichen Fakten, die Hyundai vor der Messe in Paris schon verrät, natürlich nicht beantworten. Optisch ähnelt er vorn dem Kia Cee'd, im Bereich der hinteren Leuchten ein wenig dem VW Golf 6. Ob diese Mischung nun gelungen ist, mag jeder allein entscheiden. Allzu forsch waren die Designer jedenfalls nicht, der dritte i30 wirkt eher unscheinbar, was zu seinem bisherigen, eingangs beschriebenem Wesen gut passt.

Wunschliste: Assistenten

Der Kofferraum ist mit 395 nun 17 Liter größer als bisher – ein Unterschied, der im Alltag vermutlich kaum auffallen wird. Die Platzverhältnisse dürften jenen ähneln, die das noch aktuelle Modell bietet. Damit ist der i30 zwar nicht Klassenbester, aber im oberen Mittelfeld in seinem Segment. Von seinem Vorgänger soll sich der nächste i30 vor allem durch neue Assistenten absetzen. Das darf durchaus erstaunen, denn Hyundai selbst betont, die „Bedürfnisse seiner Kunden sensibel ausgewertet“ zu haben. Wir hätten spontan nicht vermutet, dass eine Armada von elektronischen Fahrhilfen ganz oben auf der Wunschliste der bisherigen i30-Käufer stand. Wer mag, kann künftig unter anderem Abstandstempomat, Spurhalte- und Totwinkelassistent oder Querverkehrswarnung ordern.