Autonomes Fahren in Wuppertal vielleicht noch 2016

Bis Jahresende könnte erstmals ein Testwagen über die L 418 rollen. Die Wuppertaler Landstraße wurde als Teststrecke für selbstfahrende Autos genehmigt. Ein Ingenieur fährt dann immer mit, er hat das Lenkrad aber meist nicht in der Hand.

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Teststrecke in Wuppertal für autonomes Fahren eventuell noch 2016
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Die Pläne für eine Teststrecke im normalen Verkehr für automatisiertes Fahren in Wuppertal werden konkreter. "Wir arbeiten derzeit an Projekten und Förderanträgen", sagte ein Sprecher des Wuppertaler Autozulieferers Delphi. Möglicherweise könne der Testbetrieb noch dieses Jahr beginnen. Die Stadt Wuppertal und das NRW-Verkehrsministerium hatten vergangenes Jahr grünes Licht für die Erprobung des autonomen Fahrens auf der Landstraße 418 gegeben.

Vom vernetzten zum autonomen Auto

Der 17 Kilometer lange Abschnitt bietet unterschiedliche Verkehrssituationen wie Schnellstraße, Kreisverkehr, Fußgängerüberweg und Ampeln. Komplett autonome Fahrzeuge werden aber nicht darüber rollen: Hinter dem Steuer sitzt ein Ingenieur und kontrolliert die Fahrt, auch wenn er die Hände nicht am Lenkrad hat. Er soll wie ein Fahrlehrer für das mit Technik vollgestopfte Fahrzeug sein und eingreifen, wenn der Wagen von alleine nicht so fährt wie er soll.

In dem Testwagen sorgen Kameras, Sensoren und Radargeräte für Orientierung. Im Bruchteil von Sekunden werden Entscheidungen getroffen: Etwa ob das Auto gebremst wird oder ob es ausweichen soll. An dem Projekt beteriligen sich neben der Stadt Wuppertal auch die Universität

Auch in anderen Ländern sollen autonome Fahrzeuge erprobt werden. Soll hat Baden-Württemberg Fördermaßnahmen für ein Testfeld für das autonome Fahren ausgelobt. Als Pilotregion haben sich Karlsruhe, Stuttgart und Ulm beworben. Noch in diesem Monat soll die Entscheidung für einen Bewerber fallen. [Update] Den Zuschlag für das Testfeld hat Karlsruhe mit bekommen.[Update]

Für die Wirtschaft und Wissenschaft geht es darum, nicht den Anschluss an die Konkurrenz im US-Raum und Asien zu verpassen. Testfelder für automatisiertes Fahren entstehen nach Angaben des Fahrzeugtechnik-Professors Hermann Winner von der TU Darmstadt seit etwa zwei Jahren "fast überall auf der Welt". In Deutschland testen Autobauer etwa auf der A9 Prototypen. In Europa sei das bekannteste das DriveMe-Projekt in Göteborg. Dort sollen von Ende nächsten Jahres an 100 Fahrzeuge auf einem Stadtring vollautomatisch fahren – allerdings ohne Gegenverkehr, Fußgänger und Radfahrer.

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(Mit Material von dpa) (uk)