Wie sich E-Mobilität durchsetzen wird

Bereits 2030 könnte laut einer Prognose von PwC jeder dritte europäische Neuwagen ein E-Auto sein. Und schon 2028 könnten Elektroautos mit einem Marktanteil von 30 Prozent konventionelle Autos überholen, die dann auf nur noch 28 Prozent kommen. Die übrigen gut 40 Prozent fahren mit Hybridantrieb

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Elektroautos, alternative Antriebe
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Frankfurt, 6. Oktober 2016 – Einer Analyse der Unternehmensberatungsagentur PwC zufolge könnte 2030 jeder dritte in Europa zugelassene Neuwagen ein Elektrofahrzeug sein. Danach werden E-Autos schon im Jahr 2028 mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent erstmals Autos mit Verbrennungsmotoren überholen, die dann auf nur noch 28 Prozent kommen. Die übrigen gut 40 Prozent fahren dann mit Hybridantrieb.

Der Anteil von Elektroautos soll bis Ende des kommenden Jahrzehnts auf fast 37 Prozent steil ansteigen – heute fahren gut 97 Prozent aller Neufahrzeuge in der EU ausschließlich mit einem Verbrennungsmotor. Deren Anteil soll sich bis 2020 auf knapp 90 Prozent verringern, 2025 auf nicht mal mehr 50 und 2030 auf nur noch gut 15 Prozent.

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Dieser Versuchsträger von Ricardo (ADEPT) will zeigen, dass vom Ersatz der Lichtmaschine bis zur annähend vollwertigen Hybridarchitektur mit einem 48-Volt-Bordnetz eigentlich alles möglich ist. Attraktiv für die Hersteller wird nun sein Preis-Leistungs-Verhältnis.
(Bild: Ricardo )

Laut PwC gibt es zu dieser schnellen Entwicklung vor dem Hintergrund der im letzten Jahr in Paris für 2050 festgelegten Ziel einer globalen CO2-Neutralität (COP21) keine echte Alternative. Den Grund für die rasante Beschleunigung sieht die Agentur darin, dass sich die heute geltenden Emissionsvorgaben nur für Neufahrzeuge gelten, die Vorgaben der COP21 jedoch für den gesamten europäischen Fahrzeugbestand von über 900 Millionen PKW. Geht man nun von einem durchschnittlichen Verkaufsvolumen von knapp 67 Millionen Autos und gleichbleibendem Bestand aus, errechnet sich eine Zeitspanne von mindestens 14, eher 20 Jahren, um alle Altfahrzeuge gegen CO2-günstigere Wagen auszutauschen. „Das bedeutet, dass die Automobilindustrie schon ab 2030 in der Lage sein sollte, überwiegend CO2-neutrale Autos anzubieten. Bei einem durchschnittlichen Modellzyklus von sechs Jahren sprechen wir also von der übernächsten Produktgeneration“, sagt dazu Christoph Stürmer, Global Lead Analyst von PwC Autofacts.

Die Experten erwarten zunächst deutlich verbilligte Hybridtechnologie durch das 48-Volt-Bordnetz, das den effizienten Einsatz von E-Maschinen bis zu 15 kW Leistung ermöglicht. Sie werden in Mild-Hybriden die Verbrennungsmotoren in Last- und Drehzahlbereichen mit schlechter Energieverwertung unterstützen und können kinetische Energie rekuperieren. „Schon zur Erreichung der Flottenverbrauchsziele für 2020 werden viele neue Fahrzeugmodelle mit Mild-Hybrid-Technologie ausgestattet sein, und der Elektrifizierung der globalen Neuwagenflotte erheblichen Vorschub leisten“, glaubt Felix Kuhnert, Leiter Automotive bei PwC in Europa.