Katzengold

Fahrbericht Peugeot 3008 Puretech 130

Stadtgeländewagen bieten Kleinwagen-Platzverhältnisse bei Van-Dimensionen. Auch der Peugeot 3008 ist so ein Frontantriebs-SUV mit mächtigen Rädern – und doch keins wie die anderen. Seine Lackierung in Pyrit-metallic in Verbindung mit dem Löwen auf dem Grill ließ mich zwingend „Katzengold“ denken

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Lesezeit: 10 Min.
Von
  • Florian Pillau
Inhaltsverzeichnis

Während in den vergangenen zwanzig Jahren immer mehr Autokäufer zu SUV für ihre individuellen Mobilitätsaufgaben von Autobahn bis Großstadtverkehr gefunden haben, setzte sich die Erkenntnis durch, dass man dafür eigentlich gar keinen Allradantrieb benötigt. So wurde aus dem Stadtgeländewagen der Stattgeländewagen – oder umgekehrt. Meist mit Kleinwagen-Platzverhältnissen bei Van-Dimensionen. Auch der Peugeot 3008 ist so ein Frontantriebs-SUV mit mächtigen Rädern – aber doch keins wie die anderen. Bei der Lackierung des Testwagens in Pyritbeige-Metallic (590 Euro) in Verbindung mit dem Löwen auf dem Grill musste ich daher zwar an „Katzengold“ denken. Das so stehenzulassen wäre aber bösartig – mehr Mogelpackung als die anderen SUV ist der 3008 schließlich auch nicht.

Das Äußere folgt nun dem SUV-Stil mit eigenen Akzenten um die Scheinwerfer herum. Damit wirkt der 3008 nun nicht mehr so vanhaft wie sein Vorgänger. Eiserne Pflicht für solche Fahrzeuge ist das Chromplastikteil an der vorderen Unterkante als Verweis auf einen nie vorhandenen Unterschutz. Ebenfalls keinen technisch erklärbaren Grund gibt es für die auffällig großen Räder. Serienmäßig messen sie 17, beim Testwagen 19 Zoll. Mit 235/50er „Slimline”-Reifen und dem optischem Zusatzeffekt durch schwarze Radläufe schwellen sie um gefühlte weitere zwei Zoll an.

Zu diesen im Segment völlig erwartbaren optischen Eigenschaften steht das Interieur in fast schon spannendem Kontrast: Ein tief gegliedertes Armaturenbrett mit heimtextilartigen Einsätzen in seinen Klüften und Verschneidungen, Metallakzenten und das Stoff-Thema wiederholenden Sitzbezügen erinnert an den coolen reduziert-architektonischen Citroën-Chic der 60er – oder eines BMW i3.

Doppelreihige Knopfleiste

Ein Konzept steckt auch dahinter: Peugeot reduziert die Bedienelemente auf eine einzige doppelreihige Knopfleiste unter dem zentralen 12,3-Zoll-Berührungsbildschirm. Die obere Reihe bietet die Möglichkeit, Menüs aufzurufen, in denen man dann per Fingertipp weiternavigiert. So holt man sich auf Knopfdruck beispielsweise die gesamte Heizungssteuerung auf einen Bildschirm – konsequenterweise gibt es gar keine physischen Bedienelemente mehr. Mit der unteren Reihe kann man wenige Funktionen wie Sitz- oder Scheibenheizung sowie die Lautstärke direkt betätigen. Das ist in sich stringent, lebt aber zwangsweise mit den ungelösten Problemfeldern „Blickabwendung“ und „Bedienfeld-Trefferquote“. Für uns stellen blind bediensichere Knöpfe und Schalter für grundlegende Funktionen selbst so gut reagierende Berührungsbildschirme wie den im 3008 infrage.