E-Autos: Zahl der Ladesäulen steigt

Seit Mitte März 2016 wurden der Bundesnetzagentur 1900 neue öffentliche Ladepunkte für Elektroautos gemeldet. Der Schwerpunkt liege in den Ballungszentren, aber auch auf dem Land böten immer mehr regionale Anbieter öffentliche Ladepunkte an

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Ladesäule

(Bild: BMW)

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  • dpa

1900 neue Ladesäulen wurden seit März 2016 bundesweit gemeldet.

(Bild: BMW)

Seit Mitte März 2016 wurden der Bundesnetzagentur 1900 neue öffentliche Ladepunkte für Elektroautos gemeldet, wie die Behörde am Dienstag (18. April 2017) mitteilte. Der Schwerpunkt liege in den Ballungszentren - dem Ruhrgebiet und Rheinland sowie den Großstädten Berlin, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart und München - aber auch auf dem Land böten immer mehr regionale Anbieter öffentliche Ladepunkte an. Allerdings sind Elektroautos bei Bundesbürgern und Unternehmen in Deutschland weiterhin wenig gefragt. Trotz einer Kaufprämie bleibt das E-Auto hierzulande ein Ladenhüter.

Nordrhein-Westfalen liegt bei der regionalen Verteilung der Stationen mit 354 Ladepunkten bundesweit auf Platz zwei, nur in Bayern stehen mehr Ladepunkte für Elektroautos (442). Schon recht gut ausgebaut ist das Netz vor allem in den Ruhrgebiets-Metropolen Dortmund (54) und Essen (30 öffentliche Ladepunkte) sowie dem Rhein-Sieg-Kreis (23). „Wir sind zuversichtlich, dass der Ausbau der öffentlichen Ladestruktur zügig voranschreiten wird“, sagte Netzagenturchef Jochen Homann der dpa.

Seit gut einem Jahr müssen Betreiber öffentliche Ladesäulen anmelden. Sie werden dann technisch überprüft, unter anderem darauf, ob sie die vorgeschriebenen Steckertypen anbieten. Die Behörde will noch am heutigen Dienstag eine interaktive Übersichtskarte von allen öffentlichen Ladepunkten in Deutschland veröffentlichen. „Wir sehen die Entwicklung positiv. Insbesondere ist es erfreulich, dass die Anzahl an Schnellladepunkten stetig ansteigt“, erklärte Homann. Schnellladepunkte sind Angebote mit mehr als 22 kW, die den Ladevorgang vor allem an den großen Verkehrsachsen deutlich beschleunigen sollen.

Nach Schätzungen der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) aus Industrie, Politik und Wissenschaft sind bis 2020 insgesamt 70.000 Ladepunkte und 7100 Schnellladesäulen notwendig, um die von der Bundesregierung angestrebte Zahl von einer Million Elektroautos mit Strom zu versorgen. Von dieser Zielmarke ist man derzeit allerdings weit entfernt: In Deutschland sind laut Kraftfahrtbundesamt derzeit insgesamt rund 45,8 Millionen Autos zugelassen. Anfang 2017 waren darunter 165.405 Hybridautos, was einem Anteil von 0,36 Prozent entspricht. Der Anteil von reinen Elektroautos liegt nur bei 0,07 Prozent (34.000 Fahrzeuge).

Auch die staatliche Kaufprämie für E-Autos bleibt ein Ladenhüter. Aus dem mit 1,2 Milliarden Euro gefüllten Fördertopf sind bislang erst 55 Millionen Euro abgerufen worden, wie die Automobilwoche berichtet. Bis Ende März 2017 waren demnach beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle in Eschborn lediglich 15.348 Anträge eingegangen, davon 8655 für reine Batterie-Fahrzeuge. Die Kaufprämie kann seit Juli 2016 beantragt werden. Die Förderung gilt für Fahrzeuge, die seit dem 18. Mai 2016 gekauft wurden. Mit der Prämie soll die Nachfrage nach E-Autos angekurbelt werden. Bis zu 300.000 Fahrzeugkäufe könnten theoretisch subventioniert werden. (mfz)