Abgas-Skandal: Klage gegen FCA in Vorbereitung

Das US-Justizministerium bereitet nun auch gegen Fiat Chrysler eine Klage in der Dieselaffäre vor. Sollten in Gesprächen die Streitpunkte rund um mutmaßliche Verstöße gegen Abgasgesetze nicht ausgeräumt werden können, könnte noch in dieser Woche eine Klage eingereicht werden

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(Bild: FCA)

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Von
  • dpa

Fiat Chrysler will sich gegen die Vorwürfe wehren.

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Das US-Justizministerium bereitet nun auch gegen Fiat Chrysler eine Klage in der Dieselaffäre vor. Sollten in Gesprächen die Streitpunkte rund um mutmaßliche Verstöße gegen Abgasgesetze nicht ausgeräumt werden können, könnte noch in dieser Woche eine Klage eingereicht werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch (17. Mai 2017) unter Berufung auf zwei eingeweihte Personen. Verhandlungen liefen noch und die Parteien könnten auch noch zu einer Vereinbarung kommen, die einen langwierigen Rechtsstreit verhindere, hieß es weiter. Die Fiat-Chrysler-Aktie rutschte im nachbörslichen Handel um 7,5 Prozent ab.

In einer möglichen Klage würde es demnach um mutmaßlich eingesetzte Abschalteinrichtungen gehen. Volkswagen hatte den Einsatz solcher Einrichtungen im Herbst 2015 zugegeben, die ausgehandelten Vergleiche in den USA kommen den Konzern bisher mit rund 22,6 Milliarden Euro teuer zu stehen. Fiat Chrysler wies den bewussten Einsatz von einer Prüfstanderkennung zur Abgasmanipulation scharf zurück und kündigte an, sich gegebenenfalls vor Gericht energisch gegen solche Anschuldigungen zur Wehr setzen zu wollen. Dafür müsste der Konzern unter anderem erklären, warum zwei Minuten nach dem Ende des NEFZ der Stickoxid-Anteil im Abgas plötzlich ansteigt. Auch in Frankreich wird inzwischen gegen FCA ermittelt.

Im Januar 2017 hatte die US-Umweltbehörde EPA bekanntgegeben, dass sie nach dem Skandal bei Volkswagen auch Fiat Chrysler wegen manipulierten Abgaswerten im Verdacht hat. Es geht um die Angaben zum Ausstoß des Schadstoffs Stickoxid bei rund 100.000 Autos mit Dieselmotor. Im Januar war die Aktie des Konzerns daraufhin zeitweise um rund 18 Prozent abgestürzt, hatte sich dann aber schnell wieder erholt. (mfz)