Autonom fahrender Streetscooter ab 2018 im Test

Ab 2018 will die Deutsche Post autonom fahrende Zustellfahrzeuge testen. Die Technologie dafür soll zunächst probeweise in elektrische „Streetscooter“-Lieferwagen des Logistik-Konzern eingebaut werden. Der Fahrer soll nach den aktuellen Plänen nicht ersetzt werden

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Streetscooter

(Bild: dpdhl)

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  • dpa

Die Post will ab dem kommenden Jahr den Streetscooter testweise auch autonom fahren lassen.

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Ab 2018 will die Deutsche Post autonom fahrende Zustellfahrzeuge testen. Die Technologie dafür soll zunächst probeweise in elektrische „Streetscooter“-Lieferwagen des Logistik-Konzern eingebaut werden, wie bei einer Konferenz des Partners Nvidia angekündigt wurde. Der Fahrer soll nach den aktuellen Plänen nicht ersetzt werden. Vielmehr soll er so effizienter arbeiten können, sagte der zuständige Nvidia-Manager Danny Shapiro der Deutschen Presse-Agentur. „Sie werden in der Lage sein, autonom zu fahren, sie werden in der Lage sein, dem Zusteller zu folgen, so dass er nicht vor jedem Hauseingang aus- und wieder einsteigen und wenige Meter fahren muss.“

Mit der Zeit werde aber auch an komplett autonome Zustellfahrzeuge gedacht, sagte Shapiro. Dabei schwebt den Entwicklern so etwas wie eine mobile Paketstation vor: Der Empfänger bekommt eine Nachricht, wenn der Lieferwagen bei ihm vor der Tür steht und kann sich sein Paket nach Eingabe eines PIN-Codes rausholen. „Es gibt eine Menge Szenarien für die Zukunft“, sagte der Chef der Roboterwagen-Entwicklung bei Nvidia. Weiterer Partner bei dem Projekt ist der Autozulieferer ZF. Die Post hat derzeit 3400 Streetscooter-Fahrzeuge im Einsatz und will die Flotte ausbauen. Insgesamt gehen die Pläne der Partner weiter, und es werde auch an den Einsatz von autonom fahrenden Lastwagen für die Langstrecke gedacht, sagte Shapiro. Bei der Post werden selbstfahrende Autos zugleich als ein weit in die Zukunft gedachtes Thema gesehen, zumal die rechtlichen Voraussetzungen noch nicht gegeben seien. Im kommenden Jahr solle es aber Tests autonomer Fahrzeuge neben der Zustellung auch beim Rangieren von Containern geben, sagte ein Unternehmenssprecher.

Nvidia stellte bei der hauseigenen GTC-Konferenz in München am Dienstag (10. Oktober 2017) auch die nächste Generation seiner Auto-Computer vor, die die Rechenleistung für autonom fahrende Autos stellen sollen. Das neue Modell „Pegasus“ hat eine Leistung von 320 Billionen Operationen pro Sekunde – zehn Mal mehr als beim vorherigen System. Es solle auch komplett autonome Fahrzeuge steuern können und „einen Kofferraum voller Computer“ ersetzen, sagte Shapiro. Zu den Aufgaben der Systeme gehört, die Informationen von Sensoren, Kameras und Laserradaren zu verarbeiten, mit denen das Auto seine Umgebung erkennt. Nvidia will Pegasus zum Beispiel zum „Gehirn“ der komplett von komplett autonom fahrenden Taxis, an denen mehrere Anbieter arbeiten. Nvidia ist zu einem Hardwareanbieter für künstliche Intelligenz geworden und will auf dieser Grundlage auch eine Schlüsselposition im Autogeschäft der Zukunft erobern. In Deutschland arbeitet unter anderem Audi mit der US-Firma zusammen. (mfz)