Automatische Identifikation und Abrechnung an Ladesäulen

Das niederländische Unternehmen Fastned führt unter dem Begriff „Autocharge“ die automatische Identifikation und Abrechnung an Schnell-Ladesäulen ein. Fahrer Batterie-elektrischer Autos brauchen also keine Ladekarte oder App mehr, um den Strom freizuschalten. Kabel in die Buchse, los geht es.

Zuerst wird Autocharge in den Niederlanden gestartet. 2018 plant der Anbieter 25 DC-Säulen in Deutschland mit Ladeleistungen von „150 und mehr Kilowatt“ nach dem CCS-Standard. Alle diese Standorte werden über Autocharge verfügen. Grundsätzlich kommunizieren Batterie-elektrische Autos und Ladesäulen miteinander. Fastned nutzt nun die üblichen Ladeprotokolle (OCCP, OCPI) für Autocharge.

Mit der quasi-Abschaffung von Ladekarten und anderen Identifikationsinstrumenten ist aber erst ein Problem gelöst. Das zweite ist die eichrechtskonforme Abrechnung nach Kilowattstunden und nicht, wie an den meisten DC-Säulen üblich, nach Standzeit, als Pauschale oder anders. Ein Gespräch mit Fastned ergab, dass intensiv daran gearbeitet wird, die Säulen in Deutschland eichrechtskonform zu bauen – das wäre ein großer Gewinn im Sinn des Verbraucherschutzes und der Transparenz.

Vorbild dieser Systeme sind die Supercharger von Tesla. Auch hier reicht es, einfach das Ladekabel ans Auto zu stöpseln, den Rest erledigt die Software. Tesla musste sich in der Vergangenheit wegen der kostenfreien Abgabe von Strom nicht um eine kWh-genaue Abrechnung kümmern. Ob Tesla das mit der Einführung des Model 3 ändert oder andere Preismodelle wie Flatrates oder Pauschalen anbietet, ist noch nicht bekannt.

(chlo)