PSA verlagert weitere Entwicklungsaufgaben zu Opel

Nach der Übernahme des Autoherstellers Opel will der französische PSA-Konzern weitere Aufgaben in das Entwicklungszentrum am Opel-Stammsitz Rüsselsheim verlagern. „Wir werden die Zahl der Kompetenzzentren in Rüsselsheim mehr als verdoppeln“, sagte Opel-Entwicklungschef Christian Müller

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Opel Kadett
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  • dpa

Nach der Übernahme des Autoherstellers Opel will der französische PSA-Konzern weitere Aufgaben in das Entwicklungszentrum am Opel-Stammsitz Rüsselsheim verlagern. „Wir werden die Zahl der Kompetenzzentren in Rüsselsheim mehr als verdoppeln“, sagte Opel-Entwicklungschef Christian Müller der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Ausgabe vom 15. Februar 2018). Die Gewerkschaft IG Metall zeigte sich erfreut, verlangte aber eine schriftliche Fixierung der Pläne.

Aufwärts ist es für Opel lange Zeit nicht gegangen. Nach der Übernahme durch PSA wird nun wohl die Entwicklungsabteilung besser ausgelastet.

(Bild: Opel)

Das Opel-Entwicklungszentrum mit zusammen mehr als 7000 Beschäftigten hat im Verbund mit den PSA-Marken Peugeot und Citroën bislang sechs Kompetenzzentren inne: Unter anderem für die Brennstoffzelle, die Vorbereitung eines Einstiegs in den US-Markt oder moderne Fahrerassistenzsysteme. Eine Mitarbeiterzahl nennt Opel aber nicht. Viele Beschäftigte sind bis einschließlich Juni in Kurzarbeit, arbeiten also nur vier statt fünf Tage in der Woche und erhalten als Ausgleich Kurzarbeitergeld.

Laut Müller funktioniert die Zusammenarbeit mit den PSA-Ingenieuren bereits bei Hochgeschwindigkeitsfahrten auf dem Opel-Testgelände in Rodgau-Dudenhofen und bei Crash-Tests für die Fahrzeug-Zulassung. Hier erledige bereits eine dreistellige Zahl von Opel-Ingenieuren Aufgaben für PSA, die sonst nach außen vergeben worden wären.

Details zu den neuen Kompetenzen will Opel erst im Lauf des ersten Quartals nennen. Der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall hatten in den vergangenen Wochen die schleppenden Verhandlungen mit der neuen Konzernzentrale beklagt.

Zu den aktuellen Ankündigungen sagte der von der IG Metall bestellte Opel-Aufsichtsrat Jochen Homburg: „Wir würden uns freuen, wenn es so kommt. (...) All diese Zusagen sind wunderbar. Ich hätte sie nur gerne in einem Tarifvertrag fixiert, so dass sich die Belegschaft darauf verlassen kann.“

Das Entwicklungszentrum ist aus Sicht der IG Metall der wichtigste Teil des europaweit aufgestellten Autobauers. „Wir wollen, dass in der Entwicklungsabteilung für den ganzen Konzern Dinge entwickelt werden, weil sie sonst in dieser Größe möglicherweise unterausgelastet ist“, sagte Homburg.

(fpi)