FCA: Ab 2022 Diesel nur noch in Pick-ups

Fiat Chrysler wird sich weitgehend vom Dieselmotor verabschieden. Angesichts rückläufiger Verkäufe im Zuge des Abgasskandals und steigender Kosten für die Abgasreinigung werde Fiat Chrysler den Diesel bis zum Jahr 2022 aus allen seinen Pkw verbannen

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Fiat Multijet

(Bild: FCA)

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Von
  • dpa

Fiat Chrysler wird sich weitgehend vom Dieselmotor verabschieden. Angesichts rückläufiger Verkäufe im Zuge des Abgasskandals und steigender Kosten für die Abgasreinigung werde Fiat Chrysler den Diesel bis zum Jahr 2022 aus allen seinen Pkw verbannen, schrieb die Financial Times unter Berufung auf eingeweihte Personen. Der Konzern selbst lehnte gegenüber der Zeitung einen Kommentar ab.

In vier Jahren soll es bei FCA so gut wie keine Diesel mehr geben. Nur in schweren Pick-ups werden sie wohl weiterhin angeboten.

(Bild: FCA)

Nach Angaben der Zeitung wird Fiat Chrysler am 1. Juni 2018 einen entsprechenden Vierjahresplan verkünden. Zu dem Konzern gehören neben Fiat und Chrysler noch die Automarken Maserati, Alfa Romeo und Jeep. In den schweren Pick-up-Trucks der US-Marke Ram dürfte der Diesel aber weiter angeboten werden, schrieb die Financial Times. Die Pick-up-Trucks werden in Nordamerika sowohl von Privatpersonen als Pkw-Ersatz genutzt, als auch von Firmen als Pritschenwagen.

Der Diesel ist seit dem VW-Abgasskandals ins Gerede gekommen. Der Anteil an den Neuverkäufen sinkt, auch weil etwa in Deutschland Fahrverbote in bestimmten Städten drohen. Bei den europäischen Fiat-Chrysler-Modellen lag der Diesel-Anteil laut Financial Times im vergangenen Jahr bei 40,6 Prozent und damit sogar minimal höher als ein Jahr zuvor. Dies habe vor allem am italienischen Markt gelegen, wo der Diesel weiter beliebt sei. Die Zeitung stützte sich dabei auf Daten des Marktforschers Jato Dynamics.

Fiat Chrysler steht im Abgasskandal selbst im Fokus. Das US-Justizministerium wirft FCA vor, eine Prüfstandserkennung illegal verwendet zu haben, damit Diesel-Fahrzeuge Abgastests auf dem Prüfstand bestehen. Auffällig: Der NEFZ dauert knapp 20 Minuten. Nach 22 Minuten wurden bei einem Versuch die Abgaswerte deutlich schlechter. Im Betrieb auf der Straße hatten sie dann die Grenzwerte nicht eingehalten. Fiat Chrysler bestreitet, gegen Gesetze verstoßen zu haben. Italienische Behörden wären verpflichtet, der Angelegenheit nachzugehen. Doch viel ist bisher nicht passiert. In den USA droht FCA in dieser Sache eine empfindliche Strafe. (mfz)