Vorstellung: Mazda CX-3 Facelift
Mazda stellt in New York eine leicht überarbeitete Fassung des CX-3 vor. Optisch ändert sich nur wenig, was nicht verwundert, denn hier war der Druck nur gering. Mehr tut sich bei den Motoren, die alle die Abgasnorm Euro 6d-TEMP erfüllen
Dass der Mazda CX-3 drei Jahren nach seiner Vorstellung sanierungsbedürftig wäre, lässt sich nicht sagen. So belässt es der Hersteller bei ein paar unauffälligen Retuschen und kümmert sich im Wesentlichen um die Motoren. Vorgestellt wird die überarbeitete Version des CX-3 heute auf der Messe in New York.
Die direkt sichtbaren Veränderungen sind rasch zusammengefasst. Dazu gehören kleine Änderungen an Front und Heck, ein frisches Rot und neu gestaltete 18-Zoll-Felgen. Eine Mittelarmlehne ist nun in allen Ausstattungslinien Serie. In Verbindung mit der Automatik gibt es nun einen Stau-Assistenten. Neu ist im CX-3 auch Matrix-LED-Licht. Bisher wurde es nur im größeren CX-5 angeboten, wo es uns in einem Test sehr gut gefallen hat.
Vorstellung: Mazda CX-3 Facelift (15 Bilder)

(Bild: Mazda)
Euro 6d-TEMP
Tiefgreifender sind die Veränderungen bei den Motoren. Mazda geht in diesem Bereich seit Jahren einen sehr eigenen Weg, indem man Benziner und Diesel mit identischer Verdichtung laufen lässt. Für den Benziner ist das mit 14:1 sehr viel, für einen Diesel sehr wenig. Gerade beim Selbstzünder brachte das enorme Vorteile in der Abgasnachbehandlung hinsichtlich Stickoxiden. Im bisher gültigen Neuen europäischen Fahrzyklus (NEFZ) erreichten die Mazda-Diesel ohne Speicher- oder SCR-Kat ähnliche Werte wie die Konkurrenz mit Nachbehandlung. Die vergleichsweise geringe Verdichtung bedeutet auch eine geringere Temperatur im Brennraum – und damit weniger Stickoxide im Rohabgas.
Bei steigender Last kommt allerdings auch Mazdas Konzept an Grenzen, wenngleich weniger Stickoxide im Rohabgas im Nachgang natürlich auch den Aufwand begrenzen, sie mittels Nachbehandlung zu reduzieren. Für die künftigen Grenzwerte in Europa reicht ein, verglichen mit dem SCR-Kat preiswerter Speicherkat. Anders in den USA: Dort sind die Anforderungen schon seit längerem höher, deswegen baut Mazda dort einen SCR-Kat in seine Diesel.
Dennoch: Mazda dürfte einer der wenigen Hersteller sein, der die Grenzwerte der Abgasnorm Euro 6d-TEMP auch im RDE allein mit einem Speicherkat schafft. Anders als bei Tests auf dem Prüfstand wird eine „Optimierung“ bei Messfahrten auf der Straße sehr viel komplizierter bis unmöglich.
Benziner ohne Filter
Bei den Benzinern ist die nächste Verschärfung sehr viel näher, als viele Menschen glauben. Dabei werden aktuell mithilfe von „Umwelt-Prämien“ Neuwagen in den Markt gedrückt, die in ein paar Monaten nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen werden. Ab September 2018 gilt EU-weit die Abgasnorm Euro 6c. Alle Benziner mit Direkteinspritzung dürfen dann nur noch 6x1011 Partikel je Kilometer ausstoßen. Die erlaubte Masse (PM) bleibt gleich, nur die erlaubte Anzahl (PN) wird drastisch reduziert.
Die meisten Benzin-Direkteinspritzer werden das nur mit einem Partikelfilter schaffen. Mazda verspricht, die Grenzwerte auch ohne Filter zu unterbieten. Anders als das Reizgas Stickoxid bleibt Feinstaub im Körper. Ärzte warnen schon, dass diese Partikel deutlich schädlicher sind als Stickoxid, die nächste Abgas-Diskussion dürfte demnach – wohlgemerkt absehbar – Benziner betreffen, die aktuell noch als Neuwagen verkauft werden.
Ab Sommer in Deutschland
In Deutschland kommt die überarbeitete Version des CX-3 im Sommer auf den Markt. Aktuell ist das kleine SUV offiziell ab 17.990 Euro zu haben und ist damit günstiger als ein vergleichbarer VW Golf. Angesichts der bevorstehenden Modellpflege dürfte diesbezüglich das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. Wir würden allerdings dazu raten, auf die überarbeitete Fassung zu warten. Mit der ist man auf absehbare Zeit in der Abgasdebatte auf der besseren Seite. Vielleicht schaffen es die Verantwortlichen auf der politischen Bühne, demnächst wieder eine gewisse Planungssicherheit herzustellen. (mfz)