Analyst: Apples "iCar"-Autoprojekt ist nicht tot

Mit dem "Project Titan" wollte der iPhone-Konzern ein eigenes E-Fahrzeug bauen. Ganz begraben sind die Pläne angeblich nicht.

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Analyst: Apples Autoprogekt lebt

Auf Apples Firmengelände sollen künftig autonome VWs herumfahren.

(Bild: Volkswagen)

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Ein Analyst des Bankhauses Guggenheim ist der Ansicht, das Apples Auto-Projekt "Titan" noch lebt. Der iPhone-Produzent sei nach wie vor daran interessiert, ein eigenes Gefährt zu konstruieren, schreibt Guggenheim-Analyst Robert Cihra. Schon 2016 gab es Berichte, das Apple ein großangelegtes Vorhaben zum Bau eines eigenen Autos zunächst auf Eis gelegt haben soll. Danach wurde nur bekannt, dass der Konzern an Software fürs autonome Fahren arbeitet, dabei aber Fahrzeuge anderer Hersteller verwendet.

Ein "iCar" sei trotz gegenläufiger Meldungen und auch Zweifeln innerhalb Apples selbst weiterhin in der Pipeline, meint Cihra. Apple sei auf der Suche nach einem neuen Markt, weil das Smartphone-Geschäft langsam abklingt. Einem Total Addressable Market (TAM), wie ihn der Autosektor mit mehr als 2 Billionen US-Dollar biete, könne Apple "kaum widerstehen". Hinzu komme die technische Disruption durch neue Software und dem Übergang zu Elektrofahrzeugen. "Der Markt könnte Wachstum für die nächste Dekade liefern", argumentiert der Guggenheim-Analyst in einer Notiz an Investoren.

Daneben investiere Apple auch stark in das Geschäft mit Medieninhalten, doch das produktzentrische Geschäftsmodell des iPhone-Herstellers passe besser zu Autos. Die Schlussfolgerung, dass Apple seine Ambitionen in Sachen "iCar" zurückgeschraubt habe, um sich als Zulieferer auf Technik für autonome Fahrzeuge zu konzentrieren, passt nach Cihras Ansicht nicht zu Apples Geschichte. Der Konzern versucht stets, wichtige Techniken und Verfahren in der eigenen Hand zu behalten und die "Ende-zu-Ende-Erfahrung" der Kundschaft zu beherrschen.

Angesichts der Marktgröße und Apples üblicher Vorgehensweise sei der Einstieg ins Autogeschäft für den Konzern dementsprechend "unvermeidlich", glaubt der Guggenheim-Analyst. Zuletzt hatte Apple Verträge mit Volkswagen geschlossen, um Transporter des deutschen Autokonzerns auf autonomes Fahren umzurüsten. Sie sollen als Shuttle auf dem Apple-Campus unterwegs sein. Auch beim Personal stockt Apple weiter auf. So soll eine Ingenieurin von Alphabets Autotochter Waymo mittlerweile in Cupertino tätig sein. (bsc)