Werk für Batteriezellen in Thürigen geplant

CATL will Batteriezellen für Elektroautos in Thüringen produzieren. Geplant sei ein Werksneubau, sagte Landes-Wirtschaftsminister Tiefensee. Eine Vereinbarung zu dem Batteriezell-Werk solle im Rahmen der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen unterzeichnet werden

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BMW i3

(Bild: BMW)

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  • dpa

BMW könnte zu den ersten Autoherstellern gehören, die Batteriezellen aus Thüringen bezieht.

(Bild: BMW)

Der chinesische Hersteller CATL will Batteriezellen für Elektroautos in Thüringen produzieren. Geplant sei ein Werksneubau der Contemporary Amperex Technology Ltd. (CATL), sagte Landes-Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) der dpa in Erfurt. Details zu dem Großprojekt, über das es wochenlang Spekulationen gegeben hatte, würden am Montagnachmittag (9. Juli 2018) in Berlin vorgestellt, kündigte Tiefensee an. Eine Vereinbarung zu dem Batteriezell-Werk solle zuvor im Rahmen der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen unterzeichnet werden.

Tiefensee sprach von einer der bedeutendsten Industrie-Investitionen der vergangenen zehn Jahre in Thüringen. Das Land habe damit die Chance, „zu einem der wichtigsten europäischen Standorte für Batterietechnologie aufzusteigen“. Nach dpa-Informationen ist der Aufbau des Werkes in Thüringens größtem Industriegebiet „Erfurter Kreuz“ in mehreren Etappen geplant. Zunächst solle ein dreistelliger Millionenbetrag investiert werden. Im Gespräch seien mehrere Hundert Millionen Euro, hieß es in Erfurt. Langfristig könnten bis zu 1000 Arbeitsplätze entstehen.

Das Handelsblatt hatte kürzlich berichtet, BMW wolle die Batteriezellen für seine Elektrofahrzeuge der kommenden Generation „Inext“ bei CATL bestellen. „Wir haben gerade einen Milliardenauftrag an CATL vergeben“, hatte die Zeitung BMW-Vorstandschef Harald Krüger zitiert. Mit CATL habe man sehr früh eine Partnerschaft begonnen und sich auch für den Bau eines Werkes in Europa eingesetzt. Auch Daimler soll laut Handelsblatt eine Belieferung durch CATL zumindest erwägen. Asiatische Konzerne gelten bei der Batteriezell-Fertigung als führend. Deutsche Autohersteller setzen eher auf die Kompetenz beim anschließenden Zusammensetzen der Zellen zu Batteriepacks für E-Autos.

CATL soll im „Erfurter Kreuz“ zwischen Erfurt und Arnstadt, das über zwei Autobahnen erreichbar ist, ein etwa 80 Hektar großes Areal im Blick haben. Neben der zentralen Lage in Deutschland – auch zu potenziellen Kunden – soll die Infrastruktur einschließlich einer leistungsfähigen Stromanbindung für den Standort gesprochen haben. Die Chinesen sollen auch andere Standorte in Europa geprüft haben. Tiefensee hatte bereits vor einigen Wochen Thüringens großes Interesse an der Industrieansiedlung signalisiert. Er hatte betont, dass die Landesregierung „alles tun wird, um das Unternehmen bei der Realisierung in Thüringen zu unterstützen“. (mfz)