Antriebswelle

Fahrbericht: Fiat 500X Cross 1.0 Turbo

Fiat hat den 500X überarbeitet. Das macht sich vor allem bei den Motoren bemerkbar: Der kleine Dreizylinder-Benziner ist kultiviert und munter, allerdings auch deutlich teurer als der Basis-Benziner. Ein erster Fahreindruck zeigt aber: Die Investition lohnt sich

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Fiat 500X 13 Bilder

(Bild: Fiat)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Jürgen Wolff
Inhaltsverzeichnis

Seit 2007 ist der Fiat 500 auf dem Markt und noch immer erfolgreich: Knapp 30.000 Stück wurden im vergangenen Jahr hierzulande verkauft. Fiat hat versucht, diesen Erfolg auszudehnen und immer neue Derivate hinzugestellt. Ende 2014 kam der 500X auf den Markt, der nun leicht überarbeitet wurde. Wir konnten bereits eine Proberunde mit ihm drehen.

Kaum verändert - äußerlich

Äußerlich tat sich nicht viel. Serienmäßig sind nun in Rückleuchten und Tagfahrlicht LEDs, wer zuzahlt, bekommt auch LED-Scheinwerfer. Ein paar neue Farben, veränderte Felgen, das war es dann auch schon. Innen wagte man etwas mehr: Das Armaturenbrett wurde im Detail verändert. Tacho und Drehzahlmesser rahmen ein kleines Display ein, dessen Informationen über Tasten am Lenkrad konfigurierbar sind. Dort, wo der ursprüngliche Fiat 500 mit ein paar wenigen Kippschalterchen auskam, findet sich heute eine ziemliche Klaviatur an Bedienelementen an Lenkrad und Armaturenbrett. Optimal ist die Anordnung meist, aber nicht immer. Ein Beispiel: Man muss schon ein wenig fummeln, um die elektrische Handbremse rechts neben der Sitzfläche zu lösen.

Ein guter Teil der Flut an Knöpfen und Schaltern ist dem geschuldet, dass Fiat den 500X jetzt mit reichlich Helfern und Assistenzsystemen ausstattet – serienmäßig oder optional. So gibt es unter anderem Spurhalteassistent, Tempomat und Verkehrszeichenerkennung serienmäßig. Gegen Aufpreis baut Fiat unter anderem Dinge wie Rückfahrkamera, Klimaautomatik, Abstandstempomat, aktiven (und sehr energisch regelnden) Spurhalteassistent und Totwinkelassistent ein. Das "Uconnect" genannte Infotainmentsystem hat keinen besonders großen Ausstattungsumfang, mit der Modellpflege aber einen größeren Bildschirm bekommen. Dank einer konstanten Verbindung mit dem Internet sind zum Beispiel Streamingdienste wie Deezer oder andere Online-Dienste nutzbar.

Sechs Motoren

Aufgeräumt wurde auch bei den Motoren. Alle erfüllen die Abgasnorm Euro 6d-Temp. Die Benziner haben einen Partikelfilter, die Diesel einen SCR-Kat. Die drei Selbstzünder leisten 95, 120 und 150 PS. Nur der stärkste Diesel ist mit einem Neugang-Automatikgetriebe und Allradantrieb zu haben. Alle anderen haben Frontantrieb. Der Diesel mit 120 und der Benziner mit 150 PS sind mit einem Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet.

Lockvogel

Der Basisbenziner mit 110 PS spielt die Rolle des Lockvogels. Er ist stolze 1700 Euro billiger als der moderne Dreizylinder mit 120 PS. Das erscheint geradezu frech kalkuliert und ist dennoch sein einziges Argument. Wir hatten die Maschine vor zwei Jahren in einem Fiat Tipo hier in der Redaktion. Verglichen mit nominell ähnlich starken Motoren wirkte er schlapp. Im Tipo ist er gerade aus dem Programm geflogen. Wir raten trotz des üppigen Zuschlags auch im 500X zu einem Upgrade auf den 120-PS-Dreizylinder. Er hat deutlich mehr Drehmoment, das früher anliegt. Der Dreizylinder, mit dem wir rund um Turin unterwegs waren, ist laufruhig und im Innenraum auch durchweg leise.