Basisarbeit

Strom im Überfluss: Rivian R1S und R1T

Rivian aus Kalifornien will in den USA offenbar als Tesla-Gegner auftreten. Die Firma verspricht Leistung im Überfluss und eine große Reichweite. Ihre technische Basis ermöglicht einen Vorteil gegenüber Tesla, mit ihr könnte Rivian die in den USA zur Zeit renditeträchtigsten Bauformen SUV oder Pick-up herstellen

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Rivian R1S und R1T 20 Bilder
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll

Rivian, ein in Irvine, Kalifornien beheimatetes Start-up will in den USA offenbar als Tesla-Gegner auftreten. Die Firma verspricht Leistung im Überfluss und eine große Reichweite. Die technische Basis ermöglicht sogar einen Vorteil gegenüber Tesla, mit ihr könnte Rivian die in den USA zur Zeit renditeträchtigsten Bauformen SUV oder Pick-up herstellen. Könnte, denn noch stehen die Autos nur als seriennahe Studien auf der LA Auto Show.

Basis der beiden Modelle ist die sogenannte Skateboard-Plattform, die ihren Namen aufgrund ihrer flachen Bauweise trägt und in der die Akkus, die Antriebseinheiten, das Thermosystem, die Bremsen sowie das Fahrwerk untergebracht sind. Basis ist, man ist schon versucht zu sagen "typisch amerikanisch", ein Leiterrahmen. Doch dann fällt einem ein, dass das ja für ein Nutzfahrzeug mit Pritsche fast unausweichlich ist. Die Radaufhängung dagegen berücksichtigt auch die Anforderungen, die ein SUV-Fahrer an Agilität, Fahrsicherheit und Komfort stellt. Daher bekommt der rustikale Rahmen eine Einzelradaufhängung aus einer Doppelquerlenker-Vorderachse und einer Multi-Link Hinterachse, und um ganz sicher zu gehen sogar noch Luftfederung. Beide Karosserieversionen wiegen jeweils knapp 2,7 Tonnen.

Ein Motor je Rad

Vier Motoren mit jeweils 147 kW / 200 PS sorgen für Vortrieb. Je nach Batteriegröße beträgt die Gesamtleistung 300 kW / 408 PS, 522 kW / 710 PS oder 562 kW / 764 PS. Ementsprechend haben die Akkus eine Kapazität von 105 Kilowattstunden, 135 kWh oder 180 kWh. Das Drehmoment beträgt 560 Nm bei der Basisvariante und 1120 Nm bei den beiden stärkeren Modellen. Die stärkste Version schafft den Standardsprint von null auf 100 km/h in rund drei Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit ist auf 201 km/h begrenzt. Geladen wird entweder mit einem elf kW Typ2 Bord-Ladegerät oder einer 160 kW Schnellladestation, mit der innerhalb von 30 Minuten rund 320 Kilometer Reichweite ladbar sein sollen.

Mit einer Länge von 5,48 Metern dürfte sich der Pick-up (R1T) harmonisch in das amerikanische Straßenbild eingliedern. Dagegen ist das SUV (R1S), in dem bis zu sieben Personen Platz finden, mit 5,04 Metern fast schon zierlich. Jedes Rivian-Modell ist in eine Cloud eingebunden und kann so Daten austauschen. Als Bedienungszentrale dient ein großer 15,6 Zoll Touchscreen, die digitalen Instrumente werden auf einen 12,3 Zoll Monitor dargestellt, während die Passagiere im Fond mit einem 6,8 Zoll Touchscreen-Bildschirm ausgestattet sind.

Bis geplanten zum Start der Auslieferungen Ende 2020 will Rivian die beiden Fahrzeuge zum autonomen Fahren auf Level drei befähigen. Die Preise beginnen bei 61.500 US Dollar für den Rivian R1T und 65.000 US-Dollar für den R1S. Bei der Vorbestellung sind 1000 US-Dollar zu zahlen, produziert werden die Fahrzeuge in einer neuen Fabrik in Normal im US-Bundesstaat Illinois. Zunächst sollen die Top-Versionen mit den stärksten Motoren, den größten Batterien und der umfangreichsten Ausstattung gebaut werden. (imp)