Atlas-Kunde

Neuvorstellung: Norton Atlas Nomad / Atlas Ranger

Norton hatte seit ihrer Wiederbelebung nur sehr teure Motorräder im Programm. Mit der Atlas Nomad und der Atlas Ranger will sie sich nun in der Mittelklasse etablieren. Das Neo-Retro-Design ist interessant, der 650er-Zweizylinder kräftig, das Motorrad leicht - aber die Preise immer noch ambitioniert

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Zweirad 15 Bilder
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  • iga
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Die altehrwürdige Marke Norton hatte seit ihrer Wiederbelebung vor zehn Jahren nur sehr teure Motorräder im Programm. Das soll sich jetzt ändern und die Briten haben mit der Atlas Nomad und Atlas Ranger gleich zwei Modelle mit einem 650er-Motor präsentiert, die sich in der Mittelklasse etablieren sollen. Das Neo-Retro-Design ist interessant, der Zweizylinder kräftig, das Motorrad leicht - doch die Preise immer noch ambitioniert.

Mit dem Namen Norton können heute nur noch wenige etwas anfangen, dabei gehörte die britische Marke einst zu den erfolgreichsten Motorradproduzenten der Welt und errang im Rennsport zahlreiche Siege. 1974 musste Norton jedoch Konkurs anmelden, die Namensrechte gingen durch einige Hände und Wiederbelebungsversuche scheiterten.

Erfolgreich war erst der englische Unternehmer Stuart Garner, der 2008 die Norton Motorcycles Ltd. gründete. Seitdem geht es mit der Traditionsmarke wieder bergauf und es gibt bereits einige Modelle, die zwar attraktiv, aber leider auch sehr teuer sind. Das soll sich jetzt mit der Atlas Nomad und Atlas Ranger ändern.

Kämpft in der Mittelklasse

Norton positioniert sich damit in der heißumkämpften Mittelklasse des Motorradmarktes. Zwar haben sie bereits die Retro-Bikes Commando 961 und die wunderschöne Dominator mit je 80 PS im Programm, deren Preise starten aber erst bei exorbitanten 19.900 Euro bzw. 23.990 Euro – der Fluch der Kleinserie. Das Naked Bike Atlas Nomad soll hingegen für 9995 Britische Pfund, zurzeit rund 11.120 Euro, zu haben sein, für die Scrambler Atlas Ranger werden 11.995 Britische Pfund, entsprechend etwa 13.350 Euro, aufgerufen.

Die Preise für Deutschland sind aber noch nicht bekannt. Die beiden Modelle sind weitgehend identisch, unterscheiden sich hauptsächlich in der Länge der Federwege, den Radgrößen und einigen Anbauteilen. Warum für die Scrambler gleich 2000 Britische Pfund mehr verlangt werden, erschließt sich zumindest substanziell nicht.

Neo-Retro-Design

Die Atlas, benannt nach einem Modell aus dem Jahr 1962, zeigt ein interessantes Design. Norton versucht nicht ein altes Motorrad vorzugaukeln, sondern interpretiert die Formensprache der 1960er Jahre neu. Es ist mehr ein Neo-Retro-Design: So bildet zwar ein traditioneller Stahlrohrrahmen das Rückgrat, aber die Tank-Sitzbank-Linie geht fließend ineinander über, die Aluminiumschwinge ist nicht kastenförmig, sondern weist beinahe schon organische Formen auf und vorne führt keine klassische Telegabel, sondern eine Upside-down-Gabel das Rad.