Sparsame Reize

Vorstellung: Ford Mondeo Facelift 2019

Nach rund fünf Jahren auf dem deutschen Markt überarbeitet Ford den Mondeo. Viel verändert wird optisch allerdings nicht: Eine leicht Frontveränderung, ein paar andere Bezüge müssen reichen. Neu sind drei Diesel und der Hybridantrieb im Kombi

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Ford Mondeo Facelift 2019 17 Bilder

(Bild: Ford)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Martin Franz
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Die wichtigste Nachricht zur Überarbeitung des Mondeo verkündete Ford schon vor Monaten: Der Hybridantrieb ist nun endlich auch im Kombi zu haben. Das dürfte helfen, die hiesigen Zulassungszahlen dieser Motorisierung in einen wahrnehmbaren Bereich zu heben, obwohl sich Ford das Leben weiterhin schwer macht. Das große Update, welches diesen Mondeo fit für die zweite Hälfte seiner Bauzeit machen soll, bleibt an einigen Stellen zu weit an der Oberfläche.

Unveränderter Hybridantrieb

Sie haben es sich gar nicht schlecht gedacht bei Ford. Im Mondeo Hybrid wird ein Zweiliter-Saugbenziner, der im Atkinson-Zyklus läuft, mit einem Elektromotor und einem stufenlosen Getriebe verbunden. Die Systemleistung liegt bei 138 kW (187 PS), das maximal zur Verfügung stehende Drehmoment bei 300 Nm. Dieser Antriebsstrang wird nun unverändert in den Kombi übernommen. Ford verspricht Verbrauchswerte zwischen 4,2 (Limousine) und 4,4 Liter (Turnier) auf 100 Kilometer. Der Lithium-Ionen-Akku hat eine Kapazität von 1,4 kWh und wird nur via Rekuperation aufgeladen. Der E-Motor soll den Benziner beim Beschleunigen entlasten, als alleiniger Antrieb ist er nicht gedacht. Kürzere Strecken mit sehr geringer Last lassen sich trotzdem rein elektrisch zurücklegen.

Im Test vor vier Jahren zeigte sich der Mondeo Hybrid trotz der beachtlichen Systemleistung als komfortabler Gleiter, der sich im Alltag locker mit nur etwas mehr als 5 Liter begnügte. Wer den Kombi mit Hybrid vorwiegend zum Transportieren von sperrigem Gepäck sieht, könnte aber arg enttäuscht sein. Das Kofferraumvolumen des Mondeo Turnier mit Benziner oder Diesel liegt bei 525 Litern, im Hybrid sind es noch 403. Um das einmal ins Verhältnis zu setzen: Das sind 33 Liter mehr, als ein Opel Astra (Test) fasst. Ein etwas kürzerer VW Passat GTE Variant (Test), der eine wesentlich größere Batterie hat, bietet 483 Liter. Insofern scheint es etwas optimistisch, wenn Ford davon ausgeht, dass der Hybrid künftig rund 50 Prozent der Mondeo-Verkäufe ausmachen wird.

Ein Erfolgsmodell?

Zumal der Hybrid durch die Kopplung an eine sehr umfangreiche Serienausstattung kein Schnäppchen wird. Mindestens 41.000 Euro soll der Kombi damit kosten, die Limousine mit Hybridantrieb mindestens 39.850 Euro. Auch hier zur Einordnung ein Vergleich mit der Konkurrenz: Ein Kia Optima Sportswagon Hybrid (Test) kostet mindestens 42.190 Euro, ein VW Passat Variant GTE 45.250 Euro. Beide sind Plug-in-Hybride, kommen bei einem entsprechenden Alltagsszenario also ohne Benzin aus – der Mondeo Hybrid nie.

Mit der Überarbeitung bietet Ford auch einen neuen Zweiliter-Diesel, der mit 120, 150 und 190 PS angeboten wird. Die beiden stärkeren Ausführungen sind auch mit einer neuen Achtgang-Automatik zu haben, die über einen Drehknopf bedient wird. Nur für den 190-PS-Diesel bietet Ford alternativ auch einen Allradantrieb an. Alle diese Motoren haben einen SCR-Kat, erfüllen also die Abgasnorm Euro 6d-Temp, die ab September 2019 für alle erstmals in der EU zugelassenen Autos verbindlich wird. Die erfüllt auch der ansonsten unveränderte 1,5-Liter-Benziner mit 165 PS.