Auf dem Dienstweg

Vorstellung: VW Passat Facelift 2019

Viel ändert sich bei der Überarbeitung des Bestsellers VW Passat nicht. Die wichtigste Neuerung betrifft den Plug-in-Hybrid, dessen Batterie wächst. Ansonsten gibt es viel Feinschliff im Detail und Fortschritte bei Infotainment und Licht

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VW Passat Facelift 2019 18 Bilder
Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer
Inhaltsverzeichnis

„Das Update“. So nennt Volkswagen die Modellpflege des Passats. Auf einem Technologie-Workshop haben die Wolfsburger erklärt, wo sie das Auto überarbeitet haben. Tatsächlich sind bei der Konnektivität und Fahrautomatisierung viele Verbesserungen erzielt worden, auf die der Begriff Software-Update gut passt. Es gibt aber auch handfestere Fortschritte. Zum Beispiel beim Plug-in-Hybrid namens GTE.

Speicher plus

Dessen Batteriekapazität wächst ein wenig von 9,9 auf 13 kWh. Die Reichweite soll 55 km betragen, finale Homologationsdaten liegen aber noch nicht vor. Bisher gab das Werk im rein elektrischen Betrieb bis zu 50 km an, der Fortschritt scheint auf den ersten Blick also geradezu erstaunlich gering. Doch die alte Angabe wurde unter den laschen Bedingungen des NEFZ ermittelt, die neue unter den etwas strengeren des WLTP.

Die Ingenieure sind zuversichtlich, dass alle Ausstattungsversionen des Passat GTE die Kriterien des Elektromobilitätsgesetzes (EMoG) erfüllen werden, um ein E-Kennzeichen zu erhalten und – noch wichtiger bei diesem klassischen Dienstwagen – damit unter die neue 0,5 Prozent-Regel zu fallen: Die pauschale Besteuerung des geldwerten Vorteils eines elektrischen Firmenautos ist seit dem 1. Januar 2019 halbiert. Der GTE wird dem TDI damit vermutlich ein paar Prozentpunkte des modellinternen Marktanteils wegnehmen.

Leistungsgleich

Der Antriebsstrang des Passat GTE blieb unverändert: Der Ottomotor leistet 115 kW, der E-Motor 85 kW. Die Systemleistung liegt bei 160 kW (218 PS), das maximale Systemdrehmoment bei 400 Nm. Keinen Fortschritt gab es auch beim Laden: 1 Phase, maximal 3,6 kW Ladeleistung. Anders ausgedrückt: Für eine Reichweite von maximal 55 km ist stundenlanges Laden nötig. Unverändert bleibt auch das Doppelkupplungsgetriebe mit sechs Gängen und nassen Kupplungen. Volkswagen setzt es nur noch in wenigen Modellen ein, beispielsweise im Sharan und im Caddy (Test). Ein Pluspunkt für zukünftige Gebrauchtwagenkäufer: Als einziger Passat erfüllt der GTE die erst ab 1. Januar 2021 verpflichtende Abgasnorm Euro 6d. Wie alle Ottomotoren im überarbeiteten VW Passat hat auch der Plug-in-Hybrid einen Partikelfilter.

Euro 6d-Temp

Die Diesel sind wie gehabt mit 120, 150, 190 und 240 PS erhältlich, wobei die oft bestellte Ausführung mit 150 PS eine Neuentwicklung sein soll. Die soll vor allem weniger verbrauchen als der direkte Vorgänger – die Rede ist von 10 g CO2 pro Kilometer. Die Benziner gibt es mit 150, 190 und 272 PS. Sie alle erfüllen nur die Abgasnorm Euro 6d-Temp, Volkswagen wird also vor dem Produktionsende des aktuellen Passats noch einmal nachbessern müssen. Denn Neuwagen mit der Euro 6d-Temp können in der EU nur bis zum 31. Dezember nächsten Jahres erstmals zugelassen werden. Technisch wird sich zumindest bei den Benzinern nichts ändern, denn die Grenzwerte von Euro 6d-Temp und Euro 6d sind identisch. Eine Verschärfung erfolgt gewissermaßen indirekt über den strengeren Konformitätsfaktor.