Verteidigerin des Glaubens

Ducati Hypermotard 950 / SP

Während die meisten Konkurrenten ihre Zweizylinder-Supermotos schon längst eingestellt haben, hält Ducati dem Konzept des Leichtgewichts mit langen Federwegen und superbem Handling die Treue. Für den Jahrgang 2019 hat Ducati ihre bildschöne Hypermotard gründlich überarbeitet

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen
Ducati Hypermotard 950 / SP 15 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • iga
Inhaltsverzeichnis

Während die meisten Konkurrenten ihre Zweizylinder-Supermotos schon längst eingestellt haben, hält Ducati dem Konzept des Leichtgewichts mit langen Federwegen und superbem Handling die Treue. Für den Jahrgang 2019 wurde die bildschöne Hypermotard gründlich überarbeitet.

Letztes Jahr war sie noch als Hypermotard 939 im Programm, nun erhielt sie die Zahl 950 zugewiesen, jedoch ohne Veränderung an der Substanz: Der Motor bleibt bei 937 Kubikzentimeter Hubraum. Ducati jongliert bei den Modellbezeichnungen gerne mal mit Zahlen. Die 1299 Panigale (Test) hatte in Wahrheit nur 1285 Kubikzentimeter, die 959 Panigale nur 955.

Die Spitzenleistung der Hypermotard stieg nur moderat um ein PS auf 114 bei 9000/min, das maximale Drehmoment sank hingegen von 98 auf 96 Nm. Doch schon die Vorgängerin überzeugte mit viel Druck, den die 950 gewiss nicht verloren hat. Vielmehr feilte Ducati an den Feinheiten und am Gewicht, die Hypermotard erschlankte um vier Kilogramm.

Noch dynamischer

Optisch änderte sich einiges, tatsächlich wirkt die Hypermotard nun noch aggressiver und dynamischer. Das fängt am stärker konturierten Kotflügel an, der an einen Adlerschnabel erinnert. Darüber reicht das Glas des Scheinwerfers jetzt über die volle Breite der kleinen Lampenmaske. Die Tankcover sind schmaler und die Kühlerverkleidung in schwarz gehalten, um die Linie nicht zu stören. Hinten verzichtete Ducati auf große Plastikabdeckungen, so dass der angeschraubte Gitterohrrahmen am Heck zur Geltung kommt.

Auch die Sitzbank ist komplett neu geformt. Sie ist durchgehend flach und vorne schmaler konturiert, so dass die Schrittbogenlänge schrumpfte. Kleiner gewachsene Fahrer wird es freuen zu hören, denn obwohl es bei einer Sitzhöhe von 870 Millimeter blieb, erreichen nun beide Füße besser die Erde. Das winzige Stück Kunststoff am Ende des Motorrads und das sehr schmale Rücklicht verdienen das Prädikat „minimalistisch“.

Schalldämpfer wieder unter der Sitzbank

Doch die auffälligste Änderung zur Vorgängerin ist zweifellos der Auspuff. Die Supermotos waren einst Motocross-Maschinen, die von ihren Besitzern mit 17-Zoll-Rädern und besseren Bremsscheiben und -zangen umgerüstet worden waren für den ultimativen Fahrspaß auf einem gemischten On-/Offroad-Kurs. Die Hersteller stürzten sich bald begeistert auf den Trend und verlegten den Schalldämpfer selbstverständlich hoch.

Die erste Ducati Hypermotard 1100 hatte ihre zwei Schalldämpfern ebenfalls unter der Sitzbank, an ihrer Nachfolgerin (Hypermotard 821) wanderte 2013 der nun einzelne Schalldämpfer aber nach unten. Im Sinne der Massenzentrierung richtig, aber die Optik litt ein wenig.