Audi-Chef legt Sparpläne vor

Audi legt die Jahresbilanz und neue Sparpläne vor. Vorstandschef Schot hat massive Einschnitte auch beim Personal angekündigt. Die Volkswagen-Marke hat im vergangenen Jahr weniger Autos verkauft, der Umsatz sank auf 59,2 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn ging auf 4,7 Milliarden Euro zurück.

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Audi A5

(Bild: Pillau)

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  • dpa

Alles im grünen Bereich? Nein, Audi hat ein schwieriges Jahr 2018 hinter sich und muss sparen. (im Bild: Audi A5 CNG)

(Bild: Pillau)

Audi legt am Donnerstag (14. März 2019) in Ingolstadt die Jahresbilanz und neue Sparpläne vor. Vorstandschef Bram Schot hatte schon im Vorfeld massive Einschnitte auch beim Personal angekündigt. Die Volkswagen-Marke hat im vergangenen Jahr weniger Autos verkauft, der Umsatz sank auf 59,2 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn ging auf 4,7 Milliarden Euro zurück. Weil Audi noch mit den Folgen des Abgasbetrugs beschäftigt war, hatte das Unternehmen seine Autos zu spät auf den WLTP umgestellt . Viele Modellvarianten waren nicht lieferbar, andere nur mit Rabatt zu verkaufen.

Die Volkswagen-Eigentümerfamilie Porsche hatte vergangene Woche gefordert, Audi müsse wieder profitabler werden. Schot hatte bereits gesagt, 90.000 Audi-Mitarbeiter seien zu viel. Die Werke in Ingolstadt und Neckarsulm spüren die WLTP-Lücke und den andauernden Trend zu SUV anstelle von Limousinen. Schot stellt das Produktionsnetz, Schichten, Zulagen, Modell- und Motorvarianten auf den Prüfstand und will das mittlere Management ausdünnen. Bis 2022 will er so 15 Milliarden Euro sparen, um die hohen Investitionen in die Elektromobilität zu stemmen.

Die direkten Konkurrenten BMW und Mercedes waren bei Elektroautos schneller, aber Audi holt jetzt auf. Der erste elektrische Audi, der große SUV e-tron aus dem Werk in Brüssel, ist soeben in den Handel gekommen. Ende nächsten Jahres will Audi ein Dutzend, bis 2025 schon 20 Hybrid- und elektrische Modelle auf dem Markt haben und ab dann 30 Prozent seiner Autos elektrifiziert verkaufen. Auch der Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Dieselautos kostet Audi weiter Geld, im vergangenen Jahr waren es weitere 1,2 Milliarden Euro. Schadenersatzklagen von Audi-Käufern sowie eine mögliche Kartellstrafe der EU wegen Absprachen mit anderen Herstellern könnten den Hersteller noch belasten.

Schot hatte nach der Festnahme von Rupert Stadler im Juni 2018 die Führung von Audi übernommen und weitet dessen Spar- und Elektrifizierungspläne jetzt drastisch aus. Damit ist Audi auf einer Linie mit dem Volkswagen-Konzern, der bei seiner Kernmarke VW ebenfalls Stellen streicht und kräftig in E-Autos investiert – auch mit Blick auf China, wo Volkswagen und Audi mehr als ein Drittel ihrer Autos verkaufen. In China ist Audi Marktführer bei Oberklasse-Autos. Für die rund 61.000 Audi-Beschäftigten im Stammwerk Ingolstadt und im württembergischen Neckarsulm gilt noch bis 2025 ein Kündigungsschutz. Der Betriebsrat will ihn bis 2030 verlängern. (mfz)