Ab November 2009 in den USA für 88.000 US-Dollar erhältlich

Fisker Karma: Serienversion debütiert in Detroit

Hybridfahrzeuge vom Schlage eines Fisker Karma zählen zu den wenigen Hoffnungsträgern in der US-Autobranche. Auf der NAIAS wird ab dem 11. Januar erstmals die Serienversion zu sehen sein

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Inhaltsverzeichnis

Irvine (Kalifornien/USA), 22. Dezember 2008 – Der gesamten US-Autoindustrie geht es schlecht bis mies, einzig die Macher von Hybridfahrzeugen kämpfen tapfer gegen den Trend – wie einst die unerschrockenen Bewohner jenes gallischen Dorfes, das die Römer nicht erobern konnten. Diesen Eindruck erweckt jedenfalls der Fisker Karma, dessen Serienversion erstmals auf der Detroit Motor Show (11. bis 25. Januar 2009) zu sehen sein wird.

Zwei Elektromotoren und ein Turbo-Benziner

Der Karma ist wie der Chevrolet Volt ein so genannter serieller Hybrid: Der Verbrennungsmotor an Bord dient lediglich dazu, als "Range Extender" bei Bedarf die Batterie aufzuladen. Für diesen Zweck fällt der Zweiliter-Vierzylinder mit Turbolader und Benzindirekteinspritzung und 260 PS recht üppig aus – zumindest aus europäischer Perspektive.

Auf Nachfrage von heise Autos teilte der Hersteller mit, dass man einen so starken Verbrennungsmotor gewählt habe, damit der Sportwagen auch bei erschöpften Batteriereserven seine volle Fahrleistungen bringen könne. In dem Fall muss also allein der vom Benzinmotor via Generatoren erzeugte Strom genügen, um das Auto in 5,8 Sekunden auf Tempo 100 zu beschleunigen. Die Lithium-Ionen-Batterie kann eine Energiemenge von 23 kWh speichern. Sie liefert Strom an zwei Elektromotoren mit zusammen 300 kW (408 PS). Damit erreicht der Karma eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Zum Vergleich: Die Li-Ion-Batterien des Mini E haben eine Kapazität von 35 kWh, wovon allerdings maximal 28 kWh fürs Fahren entnommen werden. Eine weitergehende Entladung würde die Lebensdauer der Akkus beeinträchtigen.

Durchschnittsverbrauch und Fahrprofil

Als Plug-in-Hybridfahrzeug kann man den Karma an der normalen US-Steckdose mit 110 Volt aufladen. Optional kann das Auto auch über eine Schnellladestation mit Strom aufgetankt werden, die von Solarpanelen gespeist wird. Die Reichweite im rein elektrischen Betrieb gibt Fisker mit 50 Meilen (80 Kilometer) an. Wer den Karma regelmäßig über Nacht auflädt und üblicherweise nicht mehr als 80 Kilometer am Tag fährt, soll übers Jahr gerechnet auf einen Benzinverbrauch von 2,4 Litern auf 100 Kilometer kommen, heißt es in einer Pressemitteilung von Quantum Technologies, die den Antriebsstrang des Karma herstellt. Offensichtlich legt die kalifornische Firma hier ein bestimmtes, nicht näher beschriebenes Fahrprofil zugrunde. Der Praxisverbrauch dürfte umso höher liegen, je weniger die Batterien am Stromnetz geladen werden und je mehr das Fahrzeug auf Strecken jenseits der 80-km-Grenze ohne Stromlade-Stopp benutzt wird.