Analyst: Apple wollte Tesla kaufen

2013 soll es angeblich "ernste Gespräche" zwischen dem iPhone-Produzenten und dem E-Auto-Konzern gegeben haben. Apple setzt aber weiter auf ein eigenes Projekt.

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Tesla

Das Logo des Fahrzeugherstellers Tesla auf einem Fahrzeug in einem Tesla Service Center.

(Bild: dpa, Silas Stein)

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Apple interessiert sich für die Entwicklung eines eigenen Autos – so viel ist seit mehreren Jahren klar. Offenbar hat der Konzern bereits 2013 erwogen, das "iCar"- oder "Apple-Car"-Projekt zu beschleunigen, indem es zu einer großen Übernahme kommt. Das behauptet zumindest ein laut eigenen Angaben gut informierter Analyst.

Kaufkandidat sei vor "ungefähr" sechs Jahren der E-Auto-Spezialist Tesla gewesen, so Craig Irwin, Senior-Analyst beim Investmenthaus Roth Capital Partners, gegenüber dem US-Börsensender CNBC. Es habe ein "ernstes Gebot" seitens Apple gegeben, das bei 240 US-Dollar pro Aktie lag – interessanterweise gut 35 Dollar mehr, als Teslas Anteilsscheine aktuell (Mai 2019) wert sind. Wie weit die Verhandlungen schließlich kamen, weiß Irwin allerdings nicht – es sei unklar, ob das "formale Vertragsstadium" erreicht worden sei. Seine Firma habe die Angaben jedoch "mehrfach" überprüft und er sei vollständig überzeugt, dass sie stimmten.

Spekulationen, Apple könne Tesla übernehmen, gab es in der Vergangenheit häufiger. Beide Unternehmen werben sich regelmäßig gegenseitig Mitarbeiter ab – darunter auch Topmanager wie einen ehemaligen Entwicklungschef. Im Januar wurde bekannt, dass Apple das auch als "Project Titan" bekannte Vorhaben mitarbeitermäßig zusammengestrichen habe, allerdings heißt es regelmäßig, die Autopläne seien keineswegs begraben. Irwin glaubt, Apple arbeite unter anderem an Akkutechnik und baue sehr große "Driving Rooms" in Kalifornien auf, um Fahrzeuge zu testen. Offiziell eingeräumt wurde von Apple, dass an autonomen Fahrzeugen geforscht wird.

Tesla und Apple würden nicht schlecht zusammenpassen – Apple hätte so die Möglichkeit, sofort über ein eigenes Fahrzeug zu verfügen und Tesla-Boss Elon Musk gilt vielen Beobachtern aufgrund seines sehr eigenen Führungs- und Innovationsstils als "neuer Steve Jobs". Doch genau das dürfte auch ein Problem bei einem möglichen Zusammengang sein: Musk lässt sich schwer in ein Konzerngerüst zwängen – und ob er unter Apple-Boss Tim Cook arbeiten würde, ist völlig unklar. Ob es seit 2013 zu weiteren Verhandlungen zwischen den Unternehmen kam, ist nicht überliefert. Aktuell leidet Tesla einmal mehr an einem niedrigen Aktienkurs und Absatzproblemen bestimmter Modelle. (bsc)