Apple Watch: Kaufberatung 2019 – von Series 1 bis 4

Die Apple Watch dominiert den Smartwatch-Markt, doch welches Modell ist das richtige? Wir erklären die Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

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1, 2, 3 oder 4 – Kaufberatung 2019 Apple Watch
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Inhaltsverzeichnis

Die Apple Watch erfüllt mehrere Funktionen, und natürlich kann sie weit mehr als nur die Uhrzeit und das Datum anzeigen. Zunächst ist sie eine Kombination aus zusätzlichem Bedienelement, das am Handgelenk die wichtigsten Informationen des iPhones anzeigt, sodass man dieses nicht aus der Tasche holen muss: eingehende Anrufe, Nachrichten und Mails zum Beispiel.

Die Watch kann außerdem Fotos anzeigen, Musik abspielen, auf Termine aufmerksam machen, Navigationshinweise vom iPhone übernehmen, den Nutzer zu Bewegung animieren respektive beim Training assistieren und seine Gesundheit im Auge behalten. Mit watchOS darf man unter anderem das Apple TV, iTunes auf dem Mac und die Kamera-App auf dem iPhone fernsteuern (zum Fernauslösen). Die Watch hält praktische Funktionen wie Stoppuhr und Timer bereit, versteht sich auf die Spracherkennung mit Siri, zeigt das Wetter an – und, und, und. Mit Apps von Drittanbietern, und davon gibt es mittlerweile Tausende, kann man ihren Funktionsumfang erweitern.

Das Einrichten der Uhr und die Installation von Apps erfolgen mit der Watch-App auf dem iPhone. Im Herbst kommt mit watchOS 6 der App Store direkt auf die Uhr. Viele Apps und Funktionen setzen aber weiterhin ein in der Nähe präsentes iPhone voraus. Watch und iPhone harmonieren dabei gut: Aktiviert man zum Beispiel den Nicht-stören- oder den Flugmodus auf dem einen Gerät, übernimmt das andere ihn auch.

Vieles begreift man auf Anhieb, wenn man die iPhone-Bedienung gewöhnt ist, das Kontrollzentrum oder die Mitteilungszentrale etwa. Anderes muss man sich erst aneignen, zum Beispiel, wann ein Wisch vom Bildschirmrand (den gibt es in alle vier Richtungen), wann ein Touch und wann ein Force Touch – so nennt Apple den festeren Druck aufs Display – angebracht ist.

Noch etwas mehr Gewöhnung erfordert die Bedienung mit der digitalen Krone, das ist der Knopf am rechten Rand der Uhr. Durch Drehen kann man zoomen, scrollen und durch Drücken Funktionen auslösen, zum Beispiel aus einer App zum Homescreen oder zum Ziffernblatt wechseln.

Die praktischen Funktionen Handoff und Continuity, die viele iPhone-Nutzer bereits von der Zusammenarbeit mit dem iPad oder dem Mac kennen, gibt es auch auf der Watch: So kann man etwa einen Anruf, der auf dem iPhone eingeht, am Handgelenk annehmen – sogar bei den Modellen, die mangels Mobilfunkmodul allein nicht telefonieren können.

Apps von Drittentwicklern erweitern die Funktionalität der Apple Watch.

(Bild: dpa, Monica Davey/Archiv)

Viele Hardware-Merkmale teilen sich die unterschiedlichen Generationen. Unter dem OLED-Touchscreen, der auf jedem Watch-Modell eine gestochen scharfe Schrift und brillante Farben zeigt, sitzt unter anderem die Taptic Engine, ein Linearaktor, der haptisches Feedback in Form von unterschiedlich rhythmischem Klopfen oder Schnarren ans Handgelenk überträgt.

Außerdem haben Apples Ingenieure einen Beschleunigungssensor, ein Gyroskop sowie einen Lichtsensor in jedem Modell untergebracht. Durch den eingebauten NFC-Chip unterstützt die Watch seit der ersten Generation den kontaktlosen Zahlungsdienst Apple Pay.

Im Festspeicher – anfangs 8, später 16 GByte – kann man Fotos und Musik ablegen, um sie ohne iPhone auf Bluetooth-Ohrhörern abzuspielen, praktisch etwa beim Joggen.

Auf der Rückseite sitzt jeweils ein optischer Herzfrequenzmesser, der den Puls des Trägers erfasst. Dazu muss man die Uhr verhältnismäßig eng auf der Haut tragen. Die vielen verschiedenen Armbänder passen erfreulicherweise an jedes Modell, bis einschließlich der Series 4.

Der Akku hält zwar bei sparsamer Nutzung durchaus länger durch, doch am Ende des Tages sollte man ihn aufladen – daran hat sich von der Series 0 bis zur Series 4 nicht viel geändert, obwohl die Technik bei jeder Generation etwas effizienter wird.

Die im Folgenden beschriebenen Funktionen und Details bezeichnen die Unterschiede zwischen den Generationen. Die Beschreibungen bauen jeweils aufeinander auf; was die Series 1 kann, beherrscht also auch die Series 2 und so weiter. Das Display aus Saphirglas gibt es jeweils nur bei den teureren Modellen. Das Ion-X-Glas ist in der Regel aber stabil genug. Sondereditionen von Nike und Hermès sehen leicht anders aus, unterscheiden sich jedoch nicht großartig.

Die allererste Generation der Watch, die im September 2015 auf den Markt kam, nannte Apple später übrigens "Apple Watch (1. Generation)". Weil das mehr Verwirrung als Klarheit stiftete, hat sich inoffiziell der Name "Series 0" etabliert. Wir verwenden diese Bezeichnung ebenfalls. Falls Sie dieses Modell bei eBay & Co. finden – lassen Sie besser die Finger davon. Es ist im Vergleich sehr langsam und bei watchOS 4 ist Schluss.

Interessant wird es erst mit der Nachfolgerin, der Apple Watch Series 1 – sie wird ebenso wie alle folgenden Modellreihen auch noch watchOS 6 unterstützen.