ConnectedDrive von BMW in der Praxis

Internet im Auto hieß bisher Smartphone oder Netbook mit UMTS-Modem im Handschuhfach. Nur BMW integriert bereits E-Mail, Web und weitere Online-Dienste ins eingebaute Navigationsgerät

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  • ssu
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Hannover, 30. April 2009 – Internet im Auto bedeutet bislang ein Smartphone oder ein Netbook mit UMTS-Stick im Handschuhfach. Nur BMW integriert bereits E-Mail, Web und weitere nützliche Online-Dienste ins werksseitig verbaute Navigationsgerät.

BMW ConnectedDrive ist eine Kombination aus mehreren Diensten: Das Navigationsgerät erhält aktuelle Informationen zur Verkehrslage oder Zielkoordinaten vom Auskunftsdienst, bei Auslösen der Crash-Sensoren oder auf Knopfdruck wird ein Notruf mit der aktuellen Position abgesetzt und wenn der Schlüssel im Wagen liegt, kann der Service den Wagen ferngesteuert öffnen. In diesem Beitrag geht es aber nur um die Dienste BMW Online und Internet. Sie versorgen die Insassen mit aktuellen Nachrichten oder Börsenkursen, man kann E-Mails lesen und schreiben, RSS-Feeds abonnieren und im Web surfen. Außerdem gibt es eine Schnittstelle zu Google Maps. Als erster Hersteller versieht BMW seine Autos also mit einem (fast) vollwertigen Internetzugang.

ConnectedDrive von BMW in der Praxis (5 Bilder)

BMW Online ist in allen Pkw-Modellen außer dem X3 erhältlich. Das Display stellt bei einer Auflösung von 1212 x 480 die Webseiten übersichtlicher dar als jedes Smartphone.

Dazu stellt ein Steuergerät mit fest eingebauter Mobilfunkkarte über das Netz von T-Mobile die Verbindung zum Server bei BMW her. Es handelt sich um ein EDGE-Modem; laut BMW wird es noch etwas dauern, bis ein schnelleres HSxPA-Modem zur Verfügung steht. Das liege an den hohen Kosten und den langen Entwicklungszyklen im Automotive-Bereich. Aus Sicherheitsgründen ist es auch nicht möglich, die Verbindung über ein schnelleres Handy herzustellen.

Um die Übertragungsgeschwindigkeit zu messen, haben wir mit dem Browser, der einen Zwangs-Proxy nutzt, zwei rund 500 KByte große HTML-Dateien aus dem Web geladen. Eine enthielt einfachen Text, die andere zip-komprimierte Daten. Bei der komprimierten Datei betrug die gemessene Datenrate rund 64 kBit/s, den Text konnte der Proxy etwas eindampfen, was die Übertragung um rund 25 Prozent beschleunigte. Ein JPG-Bild dieser Größe wurde schon nach wenigen Sekunden angezeigt, allerdings zeugten deutliche Artefakte von starker Komprimierung.