Dreiecksverhältnis

Evum aCar: Mehrzweckfahrzeug mit E-Allrad

Elektrisch angetriebene Kommunalfahrzeuge in Straßenreinigung, Müllabfuhr oder Gartenbau arbeiten lokal abgasfrei und ohne Motorlärm. Auf der IAA stellt Evum seine neue Generation vor, die durch ihre Einstufung in die Kategorie N1 eine Reihe von Vorteilen bei Nutzbarkeit und Robustheit bieten soll

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Elektroautos, alternative Antriebe 12 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Florian Pillau
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Ein Vorteil elektrisch angetriebener Kommunalfahrzeuge mit Aufgaben in Straßenreinigung, Winterdienst, Müllabfuhr oder Gartenbau liegt auf der Hand: Sie arbeiten lokal abgasfrei und ohne nennenswerten Motorlärm. Viele Städte und Gemeinden setzen solche Fahrzeuge bereits ein, eine deutlich größere Zahl ist dabei, neue anzuschaffen. Offenbar ein Zukunftsmarkt. Auf der IAA stellt Evum Motors seine neue Generation eines batterieelektrischen Nutzfahrzeugs aCar vor. Es soll 2020 in Serie gehen.

„Kleine Nutzfahrzeuge mit elektrischem Antrieb sind schon heute nicht nur konkurrenzfähig, sondern bieten spürbare Kostenvorteile“, sagt Martin Soltés, Geschäftsführer und Mitgründer der Evum Motors GmbH. Die Firma ist hervorgegangen aus einem Projekt der Technischen Universität München, hat mit seinem kompakten aCar bereits seit einigen Jahren das auf solche Anforderungen passende Fahrzeug in Entwicklung. Nun wird auf der IAA die neueste Generation vorgestellt. Sie soll ab 2020 durch ihre Höherstufung in die Kategorie N1 eine Reihe von Vorteilen bei Nutzbarkeit und Robustheit bieten.

Flexibel durch modularen Aufbau

Weniger offensichtlich aber ähnlich bedeutsam wie bei Kommunaldienstleistungen ist der leise und saubere Transport auch in Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft – nicht zuletzt auch für „anspruchsvolle Freizeitanwendungen“, wie der Hersteller sagt. Um auf allen Feldern gleichermaßen bestehen zu können, hat Evum sein aCar mit einem modularen Aufbau konzipiert.

Feste Größen sind nur der Elektro-Allradantrieb mit zwei je 10 kW leistenden Motoren, eine Nutzlast von 1000 kg und eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Flexibel ausgelegt wurde das Batteriekonzept (48V, Lithium-Ionen) mit verschiedenen Reichweiten bis zu 200 km. Bewusst kompakt bleibt es in der Breite unter 1,50 Metern und ist damit auf Gehsteigen, zwischen Lagerregalen und Weinstöcken einsetzbar. Die Länge beträgt vier Meter, die Höhe zwei.

Einfache Antriebstechnik

Eine unterflur angebrachte Batterie und die Lage des Antriebs senken den Schwerpunkt deutlich tiefer als in vergleichbaren, fossil angetriebenen Fahrzeugen. Damit sinkt die Kippgefahr bei Schrägfahrten und mit Ladung oder fest montierten Maschinen hinter dem Fahrerhaus. Gleichzeitig ermöglicht die Karosserie dem Fahrer eine die Übersicht fördernde, hohe Sitzposition mit einer kurzen Haube. Der Elektroantrieb erlaubt überdies eine beliebig langsame Arbeitsfahrgeschwindigkeit, ohne aufwendige, schwere, teure und wartungsintensive Antriebstechnik. Üblicherweise (etwa bei Multicar) werden in Geräteträgern mit herkömmlichen Motoren Hydrostatgetriebe verwendet, eine weitere Komplikation zusätzlich zum ohnehin aufwendigen Dieselmotor.