Porsche wird zur zehnten Marke im VW-Konzern
Die erbitterte Ăśbernahmeschlacht zwischen VW und Porsche ist geschlagen. Bis 2018 will der neue Autogigant zur Nummer eins der Autobauer weltweit aufsteigen
- ssu
Wolfsburg/Stuttgart, 14. August 2009 – Die erbitterte Übernahmeschlacht zwischen VW und Porsche ist geschlagen – nach den historischen Weichenstellungen will der neue Autogigant nun die Konkurrenz das Fürchten lehren. Mit Porsche als zehnter Marke bläst Volkswagen mehr denn je zur Offensive und will Toyota als weltgrößten Autobauer vom Thron stoßen. VW-Boss Martin Winterkorn, der starke Mann im künftigen Großkonzern, richtete am 14. August eine Kampfansage an die Wettbewerber: "Bei der Konkurrenz, nicht nur in München und Untertürkheim, steigt der Blutdruck."
Bis 2018 weltweit die Nummer eins?
Immer wieder am Tag eins nach den historischen Entscheidungen zur Bildung eines integrierten Autokonzerns richtete VW den Blick auf die Weltspitze. Der VW-Konzern habe das Zeug dazu, bis 2018 die Nummer Eins zu werden. Doch: "Auch wenn unsere Konkurrenten derzeit geschwächt sind, sie werden zurückkommen, besonders der aus Japan – stärker und aggressiver als je zuvor", sagte Winterkorn. Bislang ist VW nach Toyota und dem US-Autobauer General Motors, der ums Überleben kämpft, die Nummer drei weltweit.
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Porsche wird die zehnte Marke im VW-Konzern. Ein gemeinsames Logo wie am VW-Porsche 914 von 1969 dĂĽrfte es aber nicht geben.
6,4 Millionen Kfz – 400.000 Beschäftigte
Durch die Zusammenführung von Volkswagen und Porsche entstehe ein integrierter Automobilkonzern mit einem Absatz von derzeit rund 6,4 Millionen Fahrzeugen und mehr als 400.000 Mitarbeitern – davon entfallen gerade 12.774 Personen auf Porsche (Stand: 31. Januar 2009). Auch wächst der Konzernabsatz mit Porsche nur unwesentlich – nach dem monatelangen Machtkampf voller Ränkespiele aber wollen die Unternehmen nun an einem Strang ziehen und sehen ein großes Potenzial bei der Zusammenarbeit. "VW und Porsche, das haben wir uns geschworen, schauen nur noch nach vorne", sagte Winterkorn vor 20.000 Beschäftigten bei einer Betriebsversammlung vor der VW-Zentrale in Wolfsburg. "Gemeinsam werden wir noch stärker sein." Infolge der Wirtschaftskrise waren Umsatz und Autoverkauf der teuren Porsche-Modelle zuletzt deutlich zurückgegangen: Im Halbjahreszeitrum 1. August 2008 bis 31. Januar 2009 verkauften die Zuffenhausener 34.266 Autos – im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum nahm der Absatz damit um 26,7 Prozent ab. VW und seine Konzernmarke Skoda zählen hingegen zu den größten Profiteuren der Abwrackprämie.